Ryanair kürzt am Flughafen BER: Wir sollten uns nicht erpressen lassen

Seit Monaten droht die irische Fluggesellschaft Ryanair dem Flughafen BER und auch anderen Airports in Deutschland. Nun hat das Unternehmen seinen Worten Taten folgen lassen.

Ryanair hat dem Flughafen BER fünf Flugziele gestrichen, stellt aber eine Rückkehr in Aussicht, wenn die Luftverkehrssteuer kippen sollte. Das gleicht einem Erpressungsversuch, auf den wir uns nicht einlassen sollten. Ein Kommentar.

Ryanair kürzt am Flughafen BER: Nicht erpressen lassen

Seit Monaten poltert Ryanair gegen zahlreiche Flughäfen in Deutschland – vor allem aber gegen den BER. Mal ist es das Nachtflugverbot, das Ryanair trotz Kulanzzeiten des Airports immer wieder reißt. Mal sind es die Flughafengebühren oder die Luftverkehrssteuer, die Ryanair jüngst als „exorbitant“ bezeichnete und ihre Abschaffung als Grundlage für eine Rückkehr ins Spiel brachte.

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Politiker in Berlin und im Bund wären gut beraten, nicht vor dem Säbelrasseln der Airline auf die Knie zu gehen. Die Luftfahrtbranche wird ohnehin schon fleißig subventioniert. So verzichten alle EU-Staaten seit Jahrzehnten auf eine Kerosinsteuer. Laut Berechnungen des Umweltbundesamts subventioniert der Steuerzahler den Kerosinverbrauch der Fluglinien mit 1,4 Milliarden Euro im Jahr.

Wer mit unserer Infrastruktur Geld verdienen will, soll auch Steuern zahlen

Nun will Ryanair mit viel Druck weitere Steuern sparen. Und das an einem Flughafen auf den die Menschen in Berlin und Brandenburg nicht nur sehr lange gewartet haben, sondern für den die Steuerzahler auch (viel zu) viel Geld ausgegeben haben. Für die Bauverzögerungen kann Ryanair freilich nichts. Aber: Wer mit der Infrastruktur der deutschen Steuerzahler Geld verdienen möchte, sollte sich selbst nicht dem Zahlen von Steuern entziehen. Steuern sind keine Strafe, Steuern sind notwendig für eine funktionierende Gesellschaft.

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Es braucht keine weiteren Steuer-Subventionen für das Unternehmen eines irischen Milliardärs, der erst vor wenigen Monaten einen Bonus von 111 Millionen Euro erhalten hatte. Zumal Ryanair längst nur noch beim flüchtigen Hinschauen ein Billigflieger ist, den sich auch arme Menschen leisten können. Denn hinter dem meist noch immer recht günstigen Ausgangspreis verstecken sich längst zahlreiche Extrakosten. Teilweise werden die erst direkt vor dem Einstieg ins Flugzeug wegen zu großer Gepäckstücke fällig.

Wenn Ryanair den Flughafen BER verlassen möchte, dann soll Ryanair das tun. Wenn sie weiter nach Berlin fliegen wollen, muss das Unternehmen Steuern zahlen und sich an Regeln halten. Die Ansprüche sind nicht hoch. Genauso wenig, wie an die Politiker, die das zu entscheiden haben: Lasst euch einfach nicht erpressen.

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