„Schlag in drei, vier Jahren“: General legt sich in Bezug auf Putin fest

Möglicher Angriff auf Europa

„Schlag in drei, vier Jahren“: General legt sich in Bezug auf Putin fest

Auch Frankreich rüstet auf. Der Generalstabschef des Landes ist sich sicher, dass Kremlchef Putin früher als 2029 einen Angriff auf Europa wagen könnte.

Paris – Frankreichs Generalstabschef Fabien Mandon hat vor einem möglichen russischen Angriff auf Europa gewarnt und die französische Armee aufgefordert, sich auf einen „Schlag in drei, vier Jahren“ vorzubereiten. Die Russland könne „versucht sein“, den Ukraine-Krieg „auf unserem Kontinent“ fortzusetzen, zitierte Le Figaro Mandon aus einer Ansprache vor der Verteidigungskommission der Nationalversammlung.

Mandon sagte das zur Rechtfertigung der Wiederaufrüstung Frankreichs. Er erklärte laut dem Bericht vom 22. Oktober weiter, Moskau mit Kremlchef Wladimir Putin habe „einen Eindruck von der kollektiven Schwäche Europas“ und zeige „eine gewisse Enthemmung im Einsatz von Gewalt“.

Prognosen für möglichen Angriff Russlands: „Dürfen uns nicht zurücklehnen“

Der französische Generalstabschef fügte jedoch hinzu, dass die Europäer aus wirtschaftlicher, demografischer und industrieller Sicht einen klaren Vorteil gegenüber Russland hätten. „Russland kann uns keine Angst machen, wenn wir entschlossen sind, uns zu verteidigen.“

Auch der Chef des Bundesnachrichtendienstes (BND), Martin Jäger, warnte vergangene Woche vor der realen Gefahr eines militärischen Konflikts mit Russland. „Wir dürfen uns nicht zurücklehnen in der Annahme, ein möglicher russischer Angriff käme frühestens 2029“, sagte Jäger in einer Anhörung im Bundestag. Er warnte: „In Europa herrscht bestenfalls ein eisiger Frieden, der punktuell jederzeit in heiße Konfrontation umschlagen kann.“

Bislang war das Jahr 2029 vom Auslandsgeheimdienst BND und auch von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) wiederholt als jenes Jahr genannt worden, in dem Russland zu einem Angriff auf NATO-Gebiet in der Lage sein werde.

Verfassungsschutz: Putins Russland setzt auf Sabotage in Deutschland und Europa

In der öffentlichen Anhörung in der vergangenen Woche standen die Chefs aller drei deutschen Geheimdienste den Abgeordneten Rede und Antwort. Neben Jäger waren dies Verfassungsschutzchef Sinan Selen und die Präsidentin des Militärischen Abschirmdienstes (MAD), Martina Rosenberg.

Auch Selen und Rosenberg berichteten vor einer wachsenden Bedrohung aus Russland. Moskau sei „Hauptverursacher für die Vorbereitung und Umsetzung von Sabotageakten in Deutschland und weiteren europäischen Staaten“, sagte Selen. Ziel sei „ein Austesten der Reaktion des Gegenspielers sowie eine spürbare Verunsicherung“.

MAD-Chefin warnt vor Deepfakes bei der Bundeswehr: „Gefälschte Anweisungen“

Rosenberg berichtete vor Versuchen aus dem Ausland, die Streitkräfte zu destabilisieren. Solche Aktionen zielten darauf ab, „die Bundeswehr zu unterwandern und kritische militärische Infrastrukturen zu gefährden“.

Als Beispiel nannte Rosenberg den Einsatz so genannter Deepfakes, also gefälschter, aber realistisch wirkender Medieninhalte wie etwa Videos und Fotos. Solche Deepfakes würden genutzt, um „gefälschte Anweisungen an militärische Einheiten zu verbreiten“ (Quellen: Le Figaro, AFP, dpa) (frs)

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