Gemeinsam mit dem Lokalhistoriker Elmar Zielke hatten wir an dieser Stelle Anfang der Woche einen Blick in Velberts Vergangenheit geworfen – mit Fokus auf die Kneipenlandschaft in Mitte. Die Reaktionen auf den Artikel sind enorm, sodass wir gerne die Rückmeldungen unserer Leserinnen und Leser zusammenfassen.
Unterwegs am Dalbecksbaum und Am Berg
„Als Zeitzeuge, geboren 1948 in Velbert, möchte ich an den Stadtteil Dalbecksbaum/Am Berg erinnern“, hat uns Mario Meissner per Mail geschrieben. Auch dort habe es mehrere Kneipen gegeben, teils mit regelmäßigem Tanzbetrieb: „Langensiepen, Oma Bös sowie Hoffmann, genannt Fusel Brackmann, für die älteren Semester“, zählt er auf. „Schöne alte Zeit ohne diese heutigen allgegenwärtigen Problemen.“
Heike Pötsch, Jahrgang 1961, hat ebenfalls eine Mail anredaktion.Sabovelbert@funkemediengeschrieben. Ab etwa 1977 sei sie viel unterwegs gewesen, ist dort zu lesen: „Ich habe am Wochenende folgende Locations besucht: Trocadero an der Ecke Sternberg-/Schwanenstraße. Das war ’ne tolle Disco, wo sogar Musikvideos gezeigt wurden. Legendär ‚the wall‘.“ Und sie nennt weitere: Mister Brown auf der Oststraße, House of Lords – später Remember – auf der Kolpingstraße, Loversclub im Heka-Center.
„Wochenend-Kneipentouren waren finanziell möglich“

Auch im Oldtimer ist Heike Pötsch gewesen: „Dort habe ich meinen späteren Ex-Mann kennengelernt. Er hat dort gearbeitet. Gegenüber war eine Bowlingbahn, Besitzer Manfred oder Werner. Oft hat man da sein Getränk geholt und gegenüber getanzt.“ Und weiter geht die Tour durch Velbert, zur oberen Friedrichstraße: „Dort hat man im Club 99, später Tenne getanzt. Die Huwa war oben an der Mettmanner Straße. Auf der Schulstraße war das Bingo/Susaphon und das TBC. Das TBC gibt es inzwischen wieder unter einem anderen Namen.“
Solche Wochenend-Kneipentouren seien früher finanziell auch gut möglich gewesen, erinnert sich die Velberterin. „Wenn ich meinen Jungs von damals erzähle, sind sie richtig neidisch. Das Einzige, was sie davon noch kennen, ist das Abraxas, damals DAB-Stube.“

Jede Menge Rückmeldungen über Facebook
Auch auf unserer Facebook-Seite hat es zahlreiche Kommentare gegeben. Joachim Krolinski zum Beispiel schreibt: „Im Langenhorst, das Waldcafé und Schönberger. Die Besitzerin haben wir immer Sandalen Agnes genannt. Daneben war noch die Wicküler-Kneipe.“ Dort ist heute der Caterer Tim Vollmer, das Logo der Wuppertaler Brauerei ist immer noch in den Butzenscheiben der Gaststätte erkennbar.

„Wenn man da mal wirklich drüber nach denkt, was waren das tolle Zeiten. Jedes Wochenende ein Zug durch Velbert“, erinnert sich Anke Weisshoff. Auch sie kennt das Huwa oder den Club 99, Nachfolger von Beuteführ. Und sie ergänzt noch das San Francisco. Das habe damals gegenüber Schuhhaus Rauch gelegen.
Manches gibt es heute noch
Und damit nicht genug. Ursel Voß zählt weitere Gaststätten und Lokalitäten auf: „Gaststätte Schmitz, später Heuer, an der Brücke Friedrichstraße, Hansmann, die Kultgaststätte.“ An der Bergischen Straße gab es die Gester Ecke, auch das Turnerheim war für sie Anlaufstelle, dazu noch Rüttjens Ecke an der Cranachstraße, Kaltenpoth an der Bahnhofstraße, das Ställchen an der Südstraße, an der Ecke Leimhaus und an der Langenberger Straße, Veith. „Veith wird heute noch von der Tochter geführt“, schließt sie und fügt an: „So könnte man noch viele aufzählen.“

Aber das waren längst noch nicht alle. Zahlreiche Nutzerinnen und Nutzer haben einfach nur Namen aufgelistet, hier eine Auswahl: Bingo (Schulstraße), Laternchen, Altes Brauhaus, Dampflok, Alte Herrlichkeit, Rheinischer Hof, Le Premier, Café Bambus, Am halben Berg (Nevigeser Straße), BBC, Spardose (Birth), Frankys Pinte, Crazy Corner, Mittelbar. Thomas Scharf war gern im „Luftigen“ und Stephan Zierof und Carsten Bolz erinnern sich an „Central und Op de Eck.“ Was beide freut: „Das Central lebt sogar noch als einzige der wenigen alten ‚Bierkneipen‘.“
