Er ist Welt- und Euromeister, er gewann dreimal in Folge mit dem FC Bayern München den Europapokal der Landesmeister und viermal die Deutsche Meisterschaft: Sepp Maier gilt als einer der besten Torhüter aller Zeiten. Er formte als Torwarttrainer Torhüter wie Oliver Kahn zur absoluten Weltklasse. Am Donnerstag, 23. Oktober, kommt er in die Festhalle Unterkochen (Aalen) mit seiner Porträtshow. Beginn ist um 19.30 Uhr.
„Ich war ja 50 Jahre mittendrin im Fußball. Da gibt es schon ein bisschen etwas zu erzählen“, sagt „Deutschlands Torhüter des Jahrhunderts“ im Telefongespräch mit der Rems-Zeitung. Zumal der „Maier Sepp“ immer schon als unterhaltsamer Gaudibursch galt. Unvergessen seine Auftritte als Karl-Valentin-Double oder die berühmte Jagd auf eine Wildente im Spiel gegen den VfL Bochum.
Ein Gaudibursch auf Entenjagd
Die Ente bekam er nicht zu fassen, aber ansonsten hielt die „Katze von Anzing“ nahezu alles, was es zu halten gab. Nur den Mund hielt er nie, wenn er der Meinung war, er müsse Stellung beziehen. Eine Direktheit, die ihn unter anderem den Job als Bundestorwarttrainer kostete. Während Jürgen Klinsmann auf Jens Lehmann setzte, setzte sich Maier für Oliver Kahn ein. 2008 war Klinsmann dann auch der Grund, warum Maier beim FC Bayern gehen musste.
Doch einer wie Maier trug lieber die Konsequenzen, als sich zu verbiegen. Zumal er auch außerhalb des Fußballs Erfolge feierte. Vor allem im Tennis. Mit dem TC Hasenbergl wurde er viermal Deutscher Mannschaftsmeister der Jungsenioren und sein Tennispark in Anzing wurde ebenfalls ein Erfolg.

81 Jahre ist er jetzt alt. Er hat gerade ein neues Buch veröffentlicht: „Sepp Maier – als der Fußball noch Charakter hatte“. Und eben die Porträtshow. „Die macht Spaß und kommt gut an“, so Maier. Unterkochen ist die letzte Station, aber: „Nächstes Jahr geht es in Bayern weiter.“
Doch was erwartet die Besucherinnen und Besucher in Unterkochen? „Ich erzähle einfach“, sagt Maier. Sepp Maier spricht dem Moderator Tobias Bücklein, über seine beeindruckende Karriere. Er teilt Anekdoten aus seiner Zeit beim FC Bayern und der Nationalmannschaft (speziell mit Franz Beckenbauer und Gerd Müller), beleuchtet die Höhen und Tiefen und gibt seine Sicht auf den heutigen Profifußball.

Da ist er durchaus kritisch. „Mich stört das ganze Brimborium außen herum“, sagt er. „Natürlich sind da Wahnsinnssummen unterwegs. Aber ich verstehe auch die Spieler, wenn es der Markt hergibt.“ Was ihn wirklich stört: „Da werden Fünf-Jahres-Verträge unterschrieben. Nach zwei Jahren kommt der Berater und sagt, ich hätte da einen neuen Verein für Dich. Dann wird für gewechselt.“
Maier gehört noch zu jenen Spielergenerationen, die für die Fans nahbar waren. Dem ist er treu geblieben. „In der Pause gibt es natürlich Autogramme“, sagt er. Wie nahbar die Stars seiner Generation waren, ließ sich auch schon in Schwäbisch Gmünd erleben. 1970 war das, bei einem Freundschaftsspiel beim SV Rehnenhof.
„Das kann gut sein“, sagt Maier. „Wir haben damals fast überall gespielt.“
