So vermehren Sie Alpenveilchen über Knollen – Schritt für Schritt erklärt

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So vermehren Sie Alpenveilchen über Knollen – Schritt für Schritt erklärt

Die bunten Blüten der Alpenveilchen haben von Herbst bis Frühling Hochsaison. Wie Sie die Pflanzen einfach vermehren und welche winterharten Arten sich eignen.

Wer Alpenveilchen liebt, möchte oft mehr davon im Garten haben. Die gute Nachricht: Mit der Knollenteilung lassen sich die zarten Blütenpflanzen unkompliziert vermehren. Diese Methode ist besonders bei älteren Pflanzen erfolgreich, deren Knollen bereits eine stattliche Größe erreicht haben. Während die Vermehrung über Samen mehrere Jahre bis zur ersten Blüte dauert, liefert die Knollenteilung schnellere Ergebnisse. Doch Vorsicht – nicht jede Art übersteht den Winter im Freien.

Winterharte Alpenveilchen: Drei Arten sind besonders robust

Nicht alle Alpenveilchen sind gleich winterhart, doch einige Arten trotzen selbst strengen Frösten:

  • Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium): Der Winterheld unter den Alpenveilchen. Die ursprünglich mediterrane Pflanze übersteht Temperaturen bis zu -23 °C. Von August bis November erfreut es uns mit seinen Blüten.
  • Vorfrühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum): Diese Art blüht bereits im zeitigen Frühjahr ab Februar und ist ebenfalls bis etwa -20 °C winterhart.
  • Europäisches Alpenveilchen oder Sommer-Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens): Eine robuste heimische Sorte, die von Juli bis September blüht. Winterhärte bis etwa -15 °C.

Trotz ihrer Winterhärte ist ein Winterschutz aus Laub oder Zweigen sinnvoll – bei Alpenveilchen im Kübel sogar nötig.

Schritt-für-Schritt: Alpenveilchen über die Knolle vermehren

Der beste Zeitpunkt zur Vermehrung von Alpenveilchen ist nach der Blüte, wenn die Pflanze in die Ruhephase übergeht. Die Knolle der Pflanze kann bis zu 20 Zentimeter groß werden – je größer sie ist, desto blühfreudiger die Pflanze. In der Natur vervielfältigt sich die Pflanze eigenständig über Samen. Bei der Vermehrung über größere Knollen gehen Sie folgendermaßen vor:

  • Knolle vorbereiten: Graben Sie die Mutterpflanze vorsichtig mit Handschuhen aus (Pflanze ist giftig!) und reinigen Sie die Knolle von Erde.
  • Knolle teilen: Schneiden Sie mit einem scharfen, sauberen Messer ein Stück oder eine Scheibe von der Knolle ab. Achten Sie darauf, dass jedes Teilstück mindestens eine Knospe besitzt.
  • Desinfizieren: Lassen Sie die Schnittstellen kurz antrocknen und bestäuben Sie sie mit Holzkohlepulver, um Fäulnis vorzubeugen.
  • Einpflanzen: Setzen Sie die Knollenstücke etwa 5 cm tief in lockere, humose Erde an einen hellen, aber nicht sonnigen Ort.
  • Pflege: Halten Sie die Erde leicht feucht.

Beim Vorfrühlings-Alpenveilchen sitzen die Wurzeln unter der Knolle. Beim Europäischen Alpenveilchen wachsen sie an verschiedenen Stellen aus der Knolle, die Blüten und Blätter kommen aus Knospen an der Oberseite. Beim Einpflanzen muss die runde Seite der Knolle bei beiden Arten nach oben zeigen. Beim Herbst-Alpenveilchen wachsen Blätter und Wurzeln aus der Oberseite der Knolle. Die Wurzeln kommen hier ausnahmsweise beim Pflanzen nach oben, indem man die runde Seite nach unten setzt.

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Vermehrung von Zimmer-Alpenveilchen

Auch nicht winterharte Zimmer-Alpenveilchen (Cyclamen persicum) lassen sich auf diese Weise über Teilung der Knolle vermehren. Einfacher ist hier jedoch die Vermehrung durch Aussaat.

Pflegetipps für frisch vermehrte Alpenveilchen

Nachdem Sie Ihre Alpenveilchen erfolgreich vermehrt haben, ist die richtige Pflege entscheidend für ihr Gedeihen. Gießen Sie Ihre neuen Pflanzen mit Bedacht: Die Erde sollte stets leicht feucht sein, aber Vorsicht vor Staunässe – sie ist der größte Feind Ihrer Alpenveilchen. 

Mit dem Düngen sollten Sie sich zunächst zurückhalten. Warten Sie, bis sich neue Blätter zeigen – erst dann ist es alle zwei Jahre Zeit für eine sparsame Nährstoffgabe mit organischem Dünger. Weniger ist oft mehr, besonders bei jungen Pflanzen. Wenn der erste Winter naht, sollten Sie junge Pflanzen mit besonderer Aufmerksamkeit behandeln. Eine schützende Schicht aus Laub oder anderen Mulchmaterialien hilft den Pflanzen, die kalte Jahreszeit unbeschadet zu überstehen. 

Häufig gestellte Fragen

Wann kann ich meine vermehrten Alpenveilchen ins Freie pflanzen?

Vorfrühlings-Alpenveilchen pflanzt man am besten zwischen September und November, Sommer-Alpenveilchen von Oktober bis März und Herbst-Alpenveilchen ab März.

Brauchen winterharte Arten Schutz?

Ein leichter Winterschutz aus Laub oder Reisig ist in rauen Lagen empfehlenswert.

Können Alpenveilchen in der prallen Sonne wachsen?

Nein, sie bevorzugen schattige bis halbschattige Standorte.

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