Sommersaison am Möhnesee lief positiv – aber: „Das Konsumverhalten ist anders geworden“

Ferienwohnungen waren ausgebucht

Sommersaison am Möhnesee lief positiv – aber: „Das Konsumverhalten ist anders geworden“

Die Hoteliers am Möhnesee sind soweit zufrieden mit der Sommersaison. Auffallend war, dass einige Gäste zurückhaltend blieben, was Restaurantbesuche betrifft.

Möhnesee – Der Herbst ist da und der Sommer Geschichte: Wie ist die Saison für die Hoteliers und Gastronomen gelaufen? „Aus Sicht des Hoteliers bin ich zufrieden. Für das Haus Griese können wir uns nicht beklagen, natürlich gibt es immer eine Steigerung“, sagt Meinolf Griese, Inhaber von Haus Griese in Körbecke. Das Haus verzeichnet viele Stammgäste. Einigevon ihnen kommen auch aus der näheren Umgebung und übernachten in dem Haus, um ein Wochenende am Möhnesee zu verbringen. Das Einzugsgebiet geht aber übers Ruhrgebiet hinaus: Meinolf Griese begrüßt auch Gäste aus Aachen und Hamburg.

Sommersaison am Möhnesee lief positiv – aber: „Das Konsumverhalten ist anders geworden“

Wettermäßig war der Juli besser als der August, der ein bisschen verregnet war. Das merke man auch an den Buchungen, so Griese. Wer spontan reist, verschiebt bei schlechtem Wetter die Reise, doch die Festgebuchten kommen trotzdem. Es übernachten auch Radfahrer gerne bei ihm, die eine längere Radtour mit mehreren Stationen radeln.

Meinolf Griese, der auch der Vorsitzende des Hotels- und Gaststättenverbands (Dehoga) in Möhnesee und dem Kreis Soest ist, spürt im Bereich Restaurant und Speisen aber eine Konsumzurückhaltung bei den Gästen. „Das ist nicht nur bei mir so, das berichten viele Kollegen.“ Die Preise für Speisen und Getränke sind gestiegen, das Geld sitze bei den Leuten nicht mehr so locker. Die Zahl der Gäste, die Essen gehen, sei gesunken. Viele Leute, insbesondere Familien, können sich das kaum mehr leisten.

Konsumzurückhaltung ist bemerkbar

„Wir sind mit der Hotelbelegung ganz zufrieden“, sagt Andrea Steyer, Hoteldirektorin von Haus Delecke. Die Bilanz falle ähnlich wie im vergangenen Jahr aus. Allerdings merke man bei den Buchungen schnell, ob das Wetter mitspielt oder nicht. „Bei schlechtem Wetter bleiben die Tagesgäste aus.“ Die Belegung von Haus Delecke sei auch deshalb gut, weil es im Haus Tagungen, Bankettveranstaltungen, Hochzeiten und Familienfeste gibt. An den Wochenenden kämen auch Radfahrer und Motorradfahrer.

Der Sommer laufe am Möhnesee für Hotel und Restaurant stets gut – die eigentliche Herausforderung sei der umsatzschwache Winter, in dem trotz fehlender Freizeitangebote wie Schwimmen, Wassersport und Radfahren die laufenden Kosten bestehen bleiben. In der Gastronomie spürt die Hotelchefin ebenfalls eine Zurückhaltung. „Das Konsumverhalten ist anders geworden, reduzierter und zurückhaltender.“ Statt zwei Gläsern Wein trinke man heute nur noch eins. Die Leute gönnen sich zwar Urlaub, verkneifen sich dann aber üppiges Essen und Trinken und halten das Portemonnaie zu. 

Ferienwohnungen ausgebucht – „Im Großen und Ganzen zufrieden“

Alexandra Teicher, Leiterin der Wirtschafts- und Tourismus GmbH (WiTo), zieht ein erstes positives Fazit. Noch gebe es keine validierten Zahlen, aber „von unserem Empfinden her sind die, was unsere Wohnmobilstellplätze angeht, sehr gut. Wir hatten gute Auslastungen.“

Auch bei den Ferienwohnungen zeigt sich ein erfreuliches Bild: Während der Sommerferien war keine einzige Wohnung mehr verfügbar. Die Gäste kamen unter anderem aus dem Münsterland und dem Rheinland. Zudem konnte man in diesem Jahr auch viele Besucher aus den Niederlanden, Großbritannien und Belgien begrüßen. „Das ist oft ein Generationsding“, erklärt Teicher. Viele Menschen, die früher in der Region stationiert waren, kehren heute mit ihren Familien zurück. Diese Entwicklung sei nicht nur im Sommer, sondern bereits rund um Ostern spürbar gewesen. Das Fazit der WiTo-Leiterin: „Im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden.“

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