Rheinberg. In der dritten Runde des Fußball-Kreispokals Moers schafft es der Landesligist nur knapp ins Viertelfinale und bleibt auf Rekordkurs. Der A-Ligist SSV Lüttingen liefert dem Favoriten einen richtig harten Fight. Das Pokal-Märchen des Büdericher SV geht auch weiter. Lange Gesichter gibt es hingegen bei Borussia Veen. So reagieren die Trainer.
Am Ende musste der Fußball-Landesligist SV Budberg nach dem eingefahrenen Pflichtsieg in der dritten Runde des Kreispokals und 120 Minuten Kampf einmal tief durchatmen. Der A-Ligist SSV Lüttingen hatte dem Favoriten und Pokalsieger der vergangenen beiden Jahre einen echten Fight geliefert, den die Budberger erst in der halbstündigen Verlängerung mit 3:1 (0:0, 1:1) für sich entscheiden konnten.
Viktor Brem hatte das Team von Mirko Poplawski in der 61. Minute in Führung gebracht, Ceyhun Dagemir rettete die Gäste mit seinem Treffer in der ersten Minute der Nachspielzeit überhaupt erst in die Verlängerung. Dort avancierte der eingewechselte Stammspieler Fynn Eckhardt mit einem späten Doppelpack (114./120.+5) zum Matchwinner und sorgte dafür, dass der Favorit mit einem blauen Auge davonkam.
„Das war genau das Spiel, das wir gebraucht haben“, sagte Budbergs Trainer Tim Wilke. „Der Gegner hat sich voll aufgeopfert und gehört in die Top fünf der A-Liga. Wir wussten, dass es hier von der Atmosphäre heiß wird. Dass die Jungs das am Ende noch gedreht haben, spricht für den zweiten Anzug, der sich maximal gewehrt hat.“
Der Coach hatte kräftig rotiert: Gleich neun neue Spieler standen im Vergleich zur jüngsten Niederlage im Landesliga-Topspiel gegen Bottrop in der Startelf. Nur Alessandro Hochbaum und Laurin Severith liefen erneut von Beginn an auf. Auch Akteure aus der zweiten Mannschaft wie Yannik Kehrmann und Felix Engeln bekamen Einsatzzeit.
„Das ist das Risiko, das wir bewusst eingehen“, sagte Wilke. „Man darf das nicht mit einem Ligaspiel vergleichen. Unter den schwierigen Bedingungen, mit Müdigkeit und viel Wechseln, zählt am Ende das Weiterkommen – und das haben wir geschafft.“
Seit fast drei Jahren ist der SV Budberg somit im Kreispokal ungeschlagen. Die letzte Niederlage datiert vom 18. November 2022 (0:1 im Viertelfinale gegen Lintfort). Wilke sprach nach der Enttäuschung vom Sonntag von einem „Stimmungsaufheller“ mit Blick auf das kommende Landesliga-Auswärtsspiel am Sonntag (15 Uhr) beim abstiegsbedrohten PSV Wesel, der zuletzt überraschend bei Viktoria Goch gewann. „Da bin ich ehrlich gesagt froh drum“, sagte der Coach. „Unsere Alarmsignale schrillen – das wird natürlich ein ganz anderes Spiel.“
Der eine A-Ligist scheiterte knapp, der Büdericher SV hingegen konnte seine Pokalreise am Mittwochabend sensationell fortsetzen. Nach dem Coup gegen den TuS Asterlagen legte das Team von Dominik Seemann auf heimischer Asche gegen den nächsten Bezirksligisten nach: Mit 1:0 (1:0) besiegte der BSV den SV Borussia Veen und steht damit völlig überraschend im Viertelfinale.
„Mit Fußball hatte das auf beiden Seiten nicht viel zu tun“, sagte Seemann. „Zwei, drei dicke Chancen – aber kein ansehnliches Spiel. Jetzt soll kommen, wer will, wir bleiben entspannt.“
Das Tor des Tages erzielte Jan Satzinger in der 21. Minute. Veens Trainer Alexander Wisniewski wusste selbst nicht so genau, wie er das Aus in seiner alten Heimat erklären sollte. „Der Ball flog oft von Sechzehner zu Sechzehner, es gab viele Zufallsprodukte auf kleinem Platz. Am Ende entscheidet ein Standard.“
Die „Krähen“ reisten ersatzgeschwächt an und nahmen vier Spieler aus der Reserve mit. „Wir wollten einigen Jungs Spielpraxis geben – unter anderem unserem Ersatzkeeper Matthias Huxhagen und Noah Langert, der langsam an die Senioren herangeführt wird“, sagte Wisniewski, der am Wochenende wieder mehr Spielkontrolle erwartet. Der kommende Gegner Alemannia Pfalzdorf zeichnet sich wie die DJK Twisteden durch Körperlichkeit und ein gutes Umschaltspiel aus.
In Büderich richtet sich der Blick auf das nächste Kellerduell mit dem SV Schwafheim II. „Die Niederlage in Meerfeld hat mich sehr getroffen, weil wir eigentlich gut drauf waren“, so Seemann. „Da hat man gesehen, dass es mit ein paar Prozent weniger nicht geht. Ich weiß, was die Mannschaft kann, und erwarte eine Reaktion – nicht nur gegen höherklassige Gegner auf Asche.“
Erfreulich: Ex-Profi Jesse Weißenfels feierte nach seinem Muskelfaserriss sein Comeback und könnte am Wochenende wieder in der Startelf stehen.
(FKT cad)
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