Sylter Traditions-Laden wieder zurück – doch nichts ist wie vorher

Sylt steht seit jeher für Stil, Genuss und Tradition. Zwischen Nordseewind und Ferienflair mischen sich edle Boutiquen, kleine Manufakturen und bekannte Namen. Doch auch auf der Insel bleibt der Wandel nicht stehen. Altbekanntes verschwindet, Neues entsteht – manchmal mit vertrautem Klang, aber anderer Seele.

In Westerland erinnert man sich noch gut an das „Leysieffer“-Café in der Innenstadt. Für viele war es ein fester Bestandteil des Inselbummels – ein Ort für Pralinen, Törtchen und heiße Schokolade. Nach der Insolvenz des Traditionsunternehmens 2024 schien das Kapitel endgültig beendet (Saboberichtete). Jetzt kehrt die Marke zwar zurück, doch der Neustart sieht anders aus, als viele es erwarten.

Sylt: Traditionsmarke unter neuer Führung

Zum 2. Juli 2025 hat die „Confiserie Rabbel GmbH“ aus dem münsterländischen Westerkappeln sämtliche Markenrechte der insolventen Feinkostmarke „Leysieffer“ übernommen. Damit endet eine Ära – und beginnt zugleich eine neue.

„Mit der Übernahme der Markenrechte von ‚Leysieffer‘ haucht die ‚Confiserie Rabbel‘ der berühmten Feinkost-Marke – inklusive der bundesweit bekannten Pralinen ‚Die Himmlischen‘ – neues Leben ein“, erklärt Christian Rabbel, geschäftsführender Inhaber des Familienunternehmens. Er spricht von einer Entscheidung aus Überzeugung: „Dies ist für uns eine Herzensentscheidung und wir freuen uns, dass neben den Original-Rezepturen nun auch ein wichtiger Teil deutscher Confiserie-Geschichte eine neue Heimat in unserem Hause gefunden hat.“

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Noch im November 2024 war unklar, ob „Leysieffer“ überhaupt überleben würde. Nach der Schließung des Osnabrücker Standorts und dem Verkauf der verbliebenen Filialen stand das gesamte Inventar zur Disposition.

Geschichte geht weiter, aber nicht auf Sylt

Rabbel erklärt weiter: „Anfang dieses Jahres wurde uns die Übernahme der Produktionsanlagen und des Inventars angeboten.“ Erst später habe sich die Gelegenheit ergeben, „Leysieffer“ vollständig zu übernehmen. „Als die letzten ‚Leysieffer‘-Eigentümer uns ein paar Monate später auf diese Möglichkeit ansprachen, haben wir allerdings nicht lange gezögert, denn ‚Leysieffer‘ und ‚Rabbel‘ teilen viele Werte – Qualität, Innovation und die Liebe zum Handwerk. Da war klar: Wir schreiben die Geschichte weiter.“

Mit dem Kauf der Maschinen und Rezepturen wird zwar der Name bewahrt, doch die Zukunft der Marke liegt nun fernab der Nordsee. Die neue Heimat von „Leysieffer“ befindet sich nicht mehr auf Sylt, sondern im westfälischen Westerkappeln.

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Rabbel begründet seinen Schritt zur Übernahme so: „Bei der Vorstellung, dass damit auch ein Teil deutsche Handwerksgeschichte einfach zu Ende gehen könnte, hat mein Konditorenherz geblutet.“ Außerdem sei der Kauf des Inventars zugleich eine Möglichkeit gewesen, die eigene Produktion auszubauen. Für Sylt bedeutet das jedoch: Der Traditionsname kehrt zwar in die Regale zurück – doch das Originalgefühl bleibt Vergangenheit.

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