Wermelskirchen. Zum ersten Mal findet ein Tanzkursus in den Herbstferien statt. Geleitet wird „Roots in Motion“ von jungen Erwachsenen aus der Region. Das kommt besonders bei einer Zielgruppe gut an.
Herzförmige Bewegungen, ein Schritt nach rechts, ein Sprung zur Seite. Ein ums andere Mal wiederholen Lea Sebig und Fleur Kuhn die Teile der Choreo zum Song „Sapphire“ von Ed Sheeran. Zehn Kinder zwischen zehn und 14 Jahren schauen gebannt zu. Sie sind Teil der ersten Ausgabe von „Roots in Motion“.
Seit Montag tanzen drei Tanzgruppen ab sechs Jahren für eine Woche in der Kattwinkelschen Fabrik. Eigentlich hätte es noch eine Gruppe mehr geben können. „Wir haben ursprünglich noch eine Gruppe für Jugendliche angeboten, die aber leider nicht zustande gekommen ist“, erklärt Lea Sebig. Den interessierten Jugendlichen wurde eine Teilnahme bei den Erwachsenen angeboten, „das klappt ganz gut.“ Während der Vormittag für die Jüngsten reserviert ist, tanzt am Nachmittag die Altersgruppe Ü10. Den Abschluss macht das Training für Jugendliche und Erwachsene am Abend.
Für „Roots in Motion“ leiten Sebig und Kuhn zum ersten Mal gemeinsam die Tanzgruppen. Kennengelernt haben sie sich in der ersten Klasse der Waldorfschule Remscheid. Entstanden ist „Roots in Motion“ als beiden auffiel, dass es kein Tanzangebot für die Herbstferien gab. „Es wäre schön gewesen, wenn es so was schon in unserer Jugend gegeben hätte“, äußert Lea Sebig.
Der Grund für das fehlende Angebot liege unter anderem darin, dass Tanzschulen in den Schulferien meist schließen würden. „Natürlich profitieren wir davon, dass wir in einer Zeit, in der auch kein Draußen-Wetter ist, eine Lücke füllen“, sagt Fleur Kuhn.
Für die erste Ausgabe des Tanzcamps gibt es einen großen Andrang – neben den zehn Jugendlichen in der Kategorie Ü10 probieren sich 18 Kinder in der Kategorie Ü6 und rund 30 Erwachsene aus. Besonders die letzte Zahl sticht heraus. In den Augen von Sebig und Kuhn ist sie allerdings keine Überraschung: „In Städten wie Wermelskirchen ist das Angebot für offene Trainings für alle Stufen sehr gering.“
Der Anfang für Erwachsene in einer Tanzschule sei daher sehr schwer, besonders weil es wenig Anfängerkurse für diese Zielgruppe gebe: „In einer Tanzschule ist man ja oft von klein an drin.“
In den Kindergruppen profitieren die Trainerinnen von einem homogenen Niveau. „Bei den Ü6 steht vor allem Spaß und Bewegung im Vordergrund. Da die Freude an Bewegung in diesem Alter generell hoch ist, ist das zum Glück einfach“, sagt Fleur Kuhn. In der Kategorie Ü10 stünden dann neben der Choreografie auch Themen wie Dehnen auf dem Programm. Das sei besonders in den Wachstumsphasen, in denen der Körper schmerzen kann, wichtig.
Bei den Erwachsenen sei das Niveau differenzierter, hier arbeite man vor allem an den Grundlagen. „Das ist dann wie in anderen Sportarten, als Leichtathlet kann man auch immer wieder Sprintübungen machen“, erklärt Lea Sebig.
Seinen Abschluss findet „Roots in Motion“ am Freitag bei einem Auftritt der Kindergruppen um 15 Uhr. Bei den Erwachsenen habe man sich für ein Videoprojekt entschieden. Ob man sich vorstellen könne, auch im kommenden Jahr ein Tanzcamp anzubieten? „Da sowohl Finanzierung als auch die Motivation der Teilnehmenden stimmt, könnte ich mir das gut vorstellen“, meint Lea Sebig. Und Fleur Kuhn ergänzt: „Ich fände es schön, wenn wir das zu einer Tradition machen könnten. Ein Tanzcamp, das immer in den Herbstferien stattfindet, wäre eine tolle Sache!“
(leso)
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