Tesla bringt das Model 3 Standard von Mexiko in die USA. Dabei müssen die Kunden auf ein liebgewonnenes Feature verzichten. Bald auch in Deutschland?
Vor einigen Tagen hat Tesla das neue Basis-Model-3 für den US-Markt vorgestellt. Es trägt den Beinamen Standard und erfordert einige Zugeständnisse seitens der Kundschaft. Zum Beispiel bei der Reichweite (517 statt 584 Kilometer nach Schätzung der US-Umweltagentur EPA), der maximalen Ladeleistung (225 statt 250 kW) und auch bei den Fahrleistungen (5,8 statt 4,9 Sekunden von null auf 60 mph, also 96,6 km/h).
Model 3 Standard kommt ohne Radioantenne
Darüber hinaus übt die neue Modellversion mit dem Beinamen Standard Verzicht bei der Ausstattung. Den kleinen Touchscreen für die Fondpassagiere dürften dabei nur wenige Personen vermissen. Textilsitze statt veganes Leder? Keine Sitzklimatisierung vorn und -heizung hinten? Verzicht auf elektrisch umklappende Rücksitze? Für viele sicherlich ein fairer Deal, wenn man beim Preis 5.500 Dollar sparen kann. Wobei es schon ein bisschen peinlich anmutet, dass sich das Lenkrad und die Außenspiegel wegen der Sparmaßnahmen nur noch manuell und nicht mehr elektrisch verstellen lassen.
Richtige Sparfüchse werden sich selbst davon nicht abhalten lassen, zum neuen Discount-Model-3 zu greifen. Bei einem anderen fehlenden Feature sind wir uns da allerdings nicht ganz so sicher – und das könnte nicht nur Traditionalisten vom Kauf abhalten. Denn der Elektroauto-Hersteller bietet die Standard-Modellversion komplett ohne klassisches Radio an. Wer die neue Variante mit den Premium- und Performance-Pendants vergleicht, sucht beim Standard ein klassisches AM- oder FM-Radio vergeblich in der Ausstattungsliste. Tesla hat sich bei diesem Model 3 die entsprechende Antenne schlichtweg gespart.
Trotzdem sind sieben Lautsprecher über den Innenraum verteilt; einen Subwoofer gibt es dagegen nicht. Zum Vergleich: Die beiden teuren Model-3-Darreichungsformen Premium AWD und Performance treten jeweils mit 15 Boxen und zwei Subwoofern an.
Musik-Streaming statt Radio
Doch was schallt aus dem Lautsprecher-Septett, wenn weder Radio gehört werden kann noch Laufwerke für Kassetten oder CDs existieren? Natürlich kann im Basis-Model-3 nach Lust und Laune gestreamt werden: Bei der Internet- und Konnektivitätsausstattung unterscheiden sich die einzelnen Modellversionen nicht; der zentrale 15,4-Zoll-Touchscreen befindet sich ebenfalls im Armaturenbrett des Model 3 Standard. Dienste wie Spotify, TuneIn, Apple Music und Co. lassen sich also auch hier nutzen. Da das eigene Smartphone wie gehabt über Bluetooth eingebunden werden kann, können die eigenen Playlists, Lieblings-Podcasts und favorisierten Künstler anhört werden. Nur eben in abgespeckter Klangqualität – und lediglich dort, wo ausreichend Internetabdeckung vorhanden ist.
Wer sich hierzulande für ein Tesla Model 3 interessiert und gerne UKW-Radio hört, muss jedoch nicht fürchten, dass das Feature auch bei uns ausrangiert wird; die Standard-Version wird vorerst nicht nach Deutschland kommen. “Eine Markteinführung in der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika; d. Red.) ist derzeit nicht geplant”, sagt ein Sprecher auf Nachfrage. Und alle bei uns angebotenen Varianten verfügen noch über eine Radioantenne. Dafür kostet das Model 3 hierzulande mindestens 39.990 Euro. In den USA startet die E-Limousine im Standard-Trim schon bei 36.990 Dollar beziehungsweise gut 31.700 Euro nach aktuellem Umrechnungskurs.
