Kommunalpolitik
Thaler kündigt Großprojekte für Eching vor Kommunalwahl an
Den Startschuss für eine Reihe von Großprojekten kündigte Echings Bürgermeister Sebastian Thaler an. Anschließend stellte er sich Kritikpunkten der Anwesenden.
Eching – Ob die sehr gut besuchte Echinger Bürgerversammlung am Dienstag wohl die letzte für Bürgermeister Sebastian Thaler gewesen ist? Bei der über zweistündigen Veranstaltung wurde gerätselt und gemutmaßt. Wohl aber konnte man mit drei anwesenden Bürgermeisterkandidaten, nämlich Michael Steigerwald (CSU), Victor Weizenegger (SPD) und Eric Jacob (Grüne), ins Gespräch kommen, ebenso wie mit zahlreich erschienenen Gemeinderäten aller Gruppierungen und etlichen Listenkandidaten: Da wirft die Kommunalwahl ihren Schatten voraus.
Thaler jedenfalls zog noch einmal alle Register: Auf knapp 100 Folien mit einer Fülle von Zahlen und detaillierten Fakten zum Gemeindeleben mit erstmals über 15 000 Bürgern zeigte sich Thaler gut vorbereitet bei seiner rund 90-minütigen „Echinger Bestandsaufnahme“. Schwerpunktthemen waren Wohnungsbau, kommunale Bauprojekte, Wirtschaft, Mobilität und Verkehr, insbesondere auch hinsichtlich Rad- und Busverkehr, Umwelt, Klimaschutz und Energieversorgung – Stichwort: kommunale Wärmeplanung.
Umgestaltung des Bürgerplatzes beginnt 2026
Im kommenden Jahr sollen etliche Vorhaben umgesetzt werden. Bereits für das Frühjahr ist die Fertigstellung für die Erweiterung der Kleingartenanlage geplant. Zudem fällt der Startschuss für die Umgestaltung des Bürgerplatzes. Es ist das erste Projekt im Zuge des geförderten ISEK (Integriertes Städtebauliches Entwicklungsprojekt), bei dem es bis zu 60 Prozent staatliche Förderung gibt. Die Kita in Eching-West, in der eine siebengruppige Kindertagesstätte und 13 gemeindliche Wohnungen entstehen, ist mit 21 Millionen Euro das größte und kostspieligste kommunale Bauprojekt. Dabei sieht Thaler die Gemeinde angesichts von 24 Millionen Euro Rücklagen und einer Restverschuldung von drei Millionen „gut gerüstet für die Zukunft“.
Anschließend erhielten die Bürger Gelegenheit, Fragen zu stellen oder Kritik anzubringen. Gleich mehrere Echinger machten ihrem Ärger über rücksichtslose Verkehrsteilnehmer Luft, vom Bus- und Autofahrer auf der Fahrradstraße entlang der Bahn bis zu nebeneinander fahrenden Zweiradlenkern. Sorgen bereiten potenzielle Gefahrenstellen wie an der teils unübersichtlichen Hollerner Straße, die droht, angesichts der neuen Wohngebiete im Echinger Westen zu einem Nadelöhr zu werden. Entkräften konnte Thaler die Befürchtungen von Marco Stuckenberger, dass die bevorstehende Umgestaltung des Bürgerplatzes womöglich das Mai- und Gemeindefest ausbremsen könnte.
PV-Anlage am Hollerner See erntet Kritik
Nichts Positives abgewinnen konnte die ehemalige BfE-Gemeinderätin Silvia Jung der geplanten 15 Hektar großen PV-Anlage am Hollerner See auf Gemeindegrund, durch die sie die angrenzenden Erholungsflächen beeinträchtigt sieht. Sie warf der Gemeinde vor, die Bevölkerung über die PV-Planungen unzureichend informiert zu haben. Dieser Wahrnehmung aber widersprach die deutliche Mehrheit der Anwesenden.
Eine erfreuliche Auskunft zu der versprochenen Begrünung des Stachus gab Sachgebietsleiterin Martina Britz: Die so genannten „hotspotpots“, mobile Pflanzkübel, die für Nachwuchsgehölze temporär vor ihrer Verpflanzung zum Einsatz kommen, sind mittlerweile angeliefert worden. Eine schlechte Visitenkarte für die Gemeinde, so Helga Ebenhöh, sei die verwilderte Grüninsel am Ortseingang der Unteren Hauptstraße. „Ist notiert“, versprach der Bürgermeister Abhilfe.
