Tödliches Autorennen: Kölner Nachwuchsspieler angeklagt

Mutter und Tochter sterben

Tödliches Autorennen: Kölner Nachwuchsspieler angeklagt

Zwei Junioren des 1. FC Köln müssen sich vor dem Landgericht Köln verantworten. Sie sollen sich ein Autorennen mit mehr als 200 km/h geliefert haben.

Das mutmaßlich illegale Autorennen mehrerer Nachwuchsspieler des 1. FC Kölnlandet vor dem Kölner Landgericht. Das bestätigte ein Gerichtssprecher am Donnerstag auf Anfrage von Sabo. Zuvor hatte das AmtsgerichtBrühl, vor dem der Fall verhandelt werden sollte, das Landgericht um eine Übernahme des Falls gebeten. Grund dafür war unter anderem der Umfang des Verfahrens.

Den beiden Juniorenspielern der U21 wird vorgeworfen, sich im Dezember 2023 ein illegales Autorennen auf den Autobahnen 4 und 555 bei Köln geliefert zu haben. Dabei soll einer der beiden Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren und dabei einen VW Polo gerammt haben. Die beiden Insassen, eine Mutter und ihre Tochter, starben noch am Unfallort.

1. FC Köln: Nachwuchsspieler nach tödlichem Autounfall angeklagt

Die Anklage nennt nun erste Details zu dem tödlichen Unfall: Demnach sollen sich die FC-Nachwuchsspieler in ihren Autos noch auf der A4 dazu entschlossen haben, sich ein Autorennen zu liefern. Im Anschluss fuhren sie am Autobahnkreuz Köln-Süd auf die A555 in Fahrtrichtung Bonn. Dort sollen sie mehrfach auf Geschwindigkeiten von mehr als 200 km/h, teils sogar 210 bis 215 km/h beschleunigt haben. Sie sollen für ihre Manöver auch den Standstreifen genutzt haben.

TAGESANBRUCH:Ihr morgendlicher Newsletter aus der SaboChefredaktion. Verschaffen Sie sich täglich einen Überblick über die Themen, die Deutschland bewegen.Jetzt kostenlos abonnieren

Im Abschnitt einer Baustelle mussten beide Fahrzeuge kurzzeitig abbremsen, bevor sie kurz vor der Anschlussstelle Wesseling erneut auf mehr als 200 km/h beschleunigt haben sollen. Dort war zum gleichen Zeitpunkt der VW Polo mit einer Geschwindigkeit von rund 100 km/h unterwegs. Beide Fahrer sollen daraufhin ein Rennen veranstaltet haben, wer den Wagen zuerst überholt.

Einer der Fahrer verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und knallte mit rund 200 km/h in das Heck des VWs. Das Fahrzeug ging kurz darauf in Flammen auf. Die beiden Nachwuchsspieler waren laut Anklage mit einem Audi A5 und einem Mercedes E400D unterwegs.

Mutter und Tochter sterben nach mutmaßlich illegalem Autorennen

“Die Anklage wirft den beiden Angeklagten ein unerlaubtes Kfz-Rennen mit Todesfolge in Tateinheit mit einem gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehrvor”, sagte ein Gerichtssprecher Sabo. Am Donnerstag seien die entsprechenden Unterlagen zur Übernahme des Verfahrens durch die Jugendstrafkammer allen Beteiligten zugestellt worden.

Grund für die Übernahme sei unter anderem die große Menge an Zeugen, die sich nach dem Unfall bei der Polizei gemeldet und das mutmaßliche Rennen beobachtet hatten. An der Unfallstelle galt zum Zeitpunkt des Zusammenpralls eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Die Hauptverhandlung soll Anfang 2026 beginnen.

Verwendete Quellen:

  • Anfrage beim Landgericht Köln
  • Eigene Recherchen

Weitere interessante Artikel:

Related Post

Leave a Comment