Ein Flaggschiff sprengt das Budget? Dann lohnt sich ein Mittelklasse-Smartphone. Von 400 bis 600 Euro gibt es Handys mit guter Kamera und starker Ausstattung.
Die Top-Smartphones namhafter Hersteller stehen im Rampenlicht. Modelle wie das Samsung Galaxy S25 Ultra oder iPhone 17 Pro wecken Begehrlichkeiten, schließlich vereinen sie aktuelle Spitzen-Technik in edlem Design. Der Preis sorgt jedoch schnell für Ernüchterung: Über 1000 Euro für ein Mobilgerät, das meist nur wenige Jahre hält, ist für viele keine Option.
Zum Glück geht es günstiger. Mit etwas Recherche finden sich gehobene Mittelklasse-Smartphones, die technisch nah an Flaggschiff-Modelle heranreichen – und dabei oft nur die Hälfte kosten.
Die Definition von Mittelklasse ist weit gefasst. Wir konzentrieren uns in dieser Bestenliste auf Geräte, die technisch nahe an der Oberliga spielen und aktuell im Preisbereich von rund 400 bis knapp über 600 Euro liegen. Handys, die älter als zwei Jahre sind, finden sich hier nicht. Ein iPhone sucht man in dieser Kategorie ebenfalls vergeblich – zumindest aktuelle Modelle. Deswegen fokussieren wir uns hier ganz auf Android.
Spielt Geld hingegen keine Rolle, empfiehlt sich die Top 10: Die besten Smartphones im Test – Xiaomi bleibt Testsieger.
Welches ist aktuell das beste Mittelklasse-Smartphone?
Neuer Testsieger unter den Mittelklasse-Smartphones ist das Xiaomi 15T Pro für unter 600 Euro, das uns neben dem starken Gesamtpaket insbesondere bei der Telelinse begeistert hat. Die beste Software mit sieben Jahren Updates gibt es beim Samsung Galaxy S25 FE ab 559 Euro. Preis-Leistungs-Sieger ist derzeit das Motorola Edge 60 Pro ab 399 Euro. In dieser Preisklasse überzeugt es mit einem Gesamtpaket aus starker Kamera mit Telelinse, elegantem und robustem Gehäuse sowie großer Akkukapazität – unschlagbar.
Hinweis: Wie all unsere Bestenlisten sind die genannten Preise immer Momentaufnahmen.
Preiswertere Alternativen
Ist das Budget auf 500 Euro begrenzt, empfehlen wir als Handy aus dieser Bestenliste den Preis-Leistungs-Sieger Motorola Edge 60 Pro. Eine exzellente Kamera bietet außerdem das Xiaomi 14T Pro – der ehemalige Testsieger der Mittelklasse. Spannend ist auch das Nothing Phone 3a Pro, das mit einer Periskop-Telelinse überrascht.
Ist das Budget noch geringer, dann raten wir zur Top 10: Das beste Smartphone bis 400 Euro im Test. Dort hat uns das Realme 14 Pro+ 5G als Testsieger der Handys bis 400 Euro überzeugt. Noch preiswertere Modelle zeigen wir in der Top 10: Das beste günstige Smartphone bis 300 Euro im Test. Testsieger der Handys bis 300 Euro ist das Honor 200.
So testen wir
Die Hersteller stellen uns die Geräte für einen begrenzten Zeitraum kostenfrei zur Verfügung. Während dieser Zeit nutzen wir die Mobilgeräte im Alltag mit einer Zweit-SIM-Karte für einen Zeitraum von mehreren Wochen. Ergänzend fließt unsere Praxiserfahrung in die Bewertung ein. Wir schießen Fotos unter verschiedenen Lichtbedingungen an möglichst gleichen Orten, um vergleichbare Ergebnisse zu erhalten.
Die Display-Helligkeit messen wir in Nits (cd/m²) und probieren das dann auch bei Sonnenschein – sofern das Wetter mitspielt – im Freien aus. Spitzenwerte oberhalb von rund 2000 Nits lassen sich mit unseren Messmethoden nur eingeschränkt erfassen. Die Performance ermitteln wir mit PCMark Work sowie 3DMark Wild Life und Wild Life Extreme.
Für die Akkulaufzeit stellen wir die Helligkeit auf 200 cd/m² ein und verwenden den simulierten Battery Test von PCMark. Das Tool führt verschiedene Aufgaben in einer Endlosschleife aus, bis der Akkustand auf 20 Prozent fällt. Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Laufzeit – kein absoluter, aber ein gut vergleichbarer Richtwert. Zusätzlich tauschen wir uns regelmäßig mit den Kolleginnen und Kollegen der c’t aus, die eigene Akkutests durchführen.
Display-Technologie
In der Preisklasse bis 600 Euro sind Auflösungen mit weniger als FHD+ nicht mehr zu finden. Bei durchschnittlichen Diagonalen von etwa 6,5 Zoll ergibt FHD+ etwas mehr als 400 Pixel pro Zoll (PPI) und sorgt entsprechend für scharfe Darstellung. Die höchste Auflösung im Vergleich hat das Poco F7 mit beeindruckenden 3200 × 1440 Pixeln.
Als Technologie steht ein AMOLED-Display ganz oben auf der Wunschliste – das bedeutet nicht, dass IPS-LCDs schlecht wären. AMOLED bietet aber deutlich bessere Schwarzwerte, Kontraste sowie Farbintensität und stabilere Betrachtungswinkelstabilität. Zudem ist ein OLED-Display bei Smartphones auch für unter 600 Euro inzwischen richtig hell und mittlerweile in diesem Preisrahmen auch der Standard, abgesehen von Outdoor-Handys (Bestenliste).
Inzwischen schaffen die Panels in dieser Preisklasse üblicherweise eine Bildwiederholrate von 120 oder sogar 144 Hz für flüssigere Darstellung von Inhalten – manchmal auch variabel mit LTPO-Technik (Low-Temperature Polycrystalline Oxide) von 1 bis 120 Hz. Stellenweise gibt es auch Geräte mit 144 Hz. 120 Hz bieten alle modernen Modelle in dieser Preisklasse.
Mit 60 Hz sollte sich bei so viel Geld niemand mehr zufriedengeben. Wer einmal das flüssigere Erlebnis beim Scrollen in Menüs oder Browser erlebt hat, will nicht mehr zurück auf 60 Hz. Erfahrungsgemäß sind 90 Hz deutlich besser als 60 Hz, aber kaum schlechter als 120 Hz. Zudem sind 90 Hz sparsamer beim Energieverbrauch.
Leistung & Prozessoren
In der Mittelklasse steckt heute deutlich mehr Power als noch vor wenigen Jahren. Viele Modelle unserer Bestenliste nutzen Chipsätze der oberen Mittelklasse wie den Qualcomm Snapdragon 7 Gen 3 oder Snapdragon 7s Gen 3. Im Alltag macht das kaum einen Unterschied zu teureren High-End-Prozessoren – für alltägliche Aufgaben wie Surfen, Messaging oder Videostreaming reicht die Leistung locker aus.
Besonders für Gaming sind aus dieser Bestenliste Geräte mit Snapdragon 8 Gen 3 sowie Mediatek Dimensity 9400+ empfehlenswert. Lediglich beim Google Pixel 9a zeigt sich in Benchmarks, dass die Grafikleistung etwas hinter der Konkurrenz zurückbleibt – in der Praxis spielt das aber nur selten eine Rolle. Die größte Power hat demnach das Poco F7 Pro.
Einige Hersteller verbauen leicht abgespeckte Spitzenchips, wie den Snapdragon 8s Gen 3, der in puncto Performance bereits nahe an die Flaggschiff-Serie heranreicht. Dazu kommen Alternativen wie der Samsung Exynos 2400. Die Chips von Mediatek der Reihe Dimensity 8300‑Ultra oder 9300+ bieten ein hervorragendes Verhältnis aus Leistung und Effizienz.
Wer hauptsächlich benchmarkt oder anspruchsvolle 3D-Spiele spielt, ist mit echten Oberklasse-Chips der Snapdragon‑8xx‑Serie besser bedient – sie liefern die höchste CPU- und GPU‑Leistung. Für den Alltag und gelegentliches Gaming reicht die Rechenleistung der hier gelisteten Smartphones jedoch vollkommen aus.
Kamera
Viele Hersteller sparen bei der Kamera. In der gehobenen Mittelklasse bieten aber inzwischen fast alle Smartphones einen optischen Bildstabilisator (OIS). Immer mehr Modelle verfügen zudem über eine leistungsstarke Telelinse – teils sogar mit Periskop-Technik.
In dieser Top 10 nutzen acht von zehn Geräten eine Telelinse. Das Nothing Phone 3a Pro sowie das Xiaomi 15T Pro bringen eine Periskop-Telelinse mit starkem Zoom mit. Es gibt Modelle mit OIS für Haupt- und Telelinse, entsprechend sind die Aufnahmen damit besser – teils auch bei Nacht.
Bei Videos gibt es zwar 4K-Aufnahmen, allerdings ist meistens bei 30 Bildern pro Sekunde Schluss. Das führt dazu, dass Schwenks etwas ruckelig wirken, weil die Bildwiederholungsrate zu niedrig ist. 4K mit 60 FPS behebt dieses Problem. Frontkameras bieten heute fast immer hohe Auflösungen, haben aber oft Schwierigkeiten mit der Bilddynamik. Für Videochats und Social Media reicht das allemal.
Speicher & RAM
Bei Android-Smartphones gelten 4 bis 6 GB RAM inzwischen als absolute Untergrenze. Empfehlenswert sind mindestens 8 GB – das ist mittlerweile auch der Standard in der Mittelklasse. Immer häufiger tauchen sogar Modelle mit 12 GB RAM auf – ein Wert, der bis vor Kurzem noch der Oberklasse vorbehalten war.
Beim Speicher sieht es ähnlich aus: 128 GB sind das Minimum, 256 GB die sinnvollere Wahl. Selbst 512 GB sind längst keine Exoten mehr. Wir empfehlen klar 256 GB als Untergrenze, denn microSD-Steckplätze verschwinden zusehends. In dieser Bestenliste berücksichtigen wir daher nur Modelle mit mindestens 256 GB. Technisch ist ansonsten alles an Bord, was ein modernes Smartphone auszeichnet – von 5G bis NFC.
Langsamer interner Speicher macht sich anders bemerkbar. Wenn man „eben schnell“ das neueste Foto aus dem Speicher des Mittelklasse-Smartphones herunterladen möchte und schon Hunderte im Speicher hat, dauert es anfangs lange, bis alle Bilder angezeigt werden. Inzwischen verwenden aber alle Modelle in dieser Bestenliste schnellen UFS-Speicher – je höher die Version, desto besser.
Akku & Laden
Ein wichtiges Kriterium beim Kauf sollte der Akku sein. Die Range reicht im Testfeld von 4500 mAh bis 5500 mAh. Bei gewöhnlicher Nutzung, bestehend aus gelegentlichem Nutzen von Chat-Apps, Social Media oder dem Lesen von Artikeln, halten alle hier gezeigten Geräte gut einen Tag lang durch. Wer jedoch damit für längere Zeit Spiele zockt, navigiert oder Videos streamt, muss damit leben, dass das Smartphone nicht ganz bis zum Abend durchhält. Im Zweifel raten wir hier zu kompakten Powerbanks fürs Smartphone (Bestenliste).
Die Ladegeschwindigkeit variiert stark, von gemächlichen 25 Watt bis zu flotten 90 Watt. Interessant sind auch Features wie Schnellladen und kabelloses Laden, das in dieser Preisklasse noch selten ist. Doch der Trend geht klar nach oben – sehr zur Freude aller Stecker-Muffel.
Software
Bei der Aktualität der Android-Version steht es bei den meisten Geräten in unserer Top 10 gut. Das Xiaomi 15T Pro erhält fünf Android-Updates sowie Sicherheits-Patches für sechs Jahre. Honor bietet drei große Updates und vier Jahre Software-Support. Beim Google Pixel 9a sowie beim Samsung Galaxy S24 FE und S25 FE gibt es sogar sieben Jahre lang Android-Updates. Der Zeitraum gilt dabei nicht ab dem Kaufdatum, sondern ab der Veröffentlichung des Geräts.
Wie wichtig sind KI-Funktionen? Tatsächlich ziehen die immer mehr in den Alltag und damit auch in Smartphones bis 600 Euro ein. Aufwändige KI-Funktionen wie intelligente Bildbearbeitung, die etwa Gegenstände oder Personen virtuell hinzugefügt oder entfernt, sind derzeit noch hochpreisigen Modellen vorbehalten.
Konnektivität & Schnittstellen
5G gehört in dieser Preisklasse inzwischen zum Standard – überwiegend im Sub-6-GHz-Bereich, seltener im besonders flotten mmWave-Spektrum. Auch Dual-SIM-Support ist selbstverständlich, häufig in Kombination mit eSIM-Unterstützung, die immer mehr Geräte bietet.
Mangels flächendeckendem Netzausbau ist 5G in Deutschland jedoch bisher nicht überall verfügbar. In Städten bringt der Standard klare Vorteile bei Datendurchsatz und Latenz, während er auf dem Land oft Lücken im 4G‑Netz schließt. Für die Zukunftssicherheit lohnt sich der 5G‑Support aber in jedem Fall.
Neben Mobilfunk spielt die WLAN‑Leistung eine wachsende Rolle: Moderne Geräte setzen auf Wi-Fi 6 oder Wi-Fi 6E, teils sogar schon auf Wi-Fi 7. Das sorgt für stabilere Verbindungen und höhere Geschwindigkeiten – etwa beim Streamen oder bei Cloud‑Gaming.
Auch Bluetooth 5.3 ist mittlerweile die Regel, was niedrigere Latenzen und Energieverbrauch bedeutet. Für Musikfans sind unterstützte Audio‑Codecs wie aptX HD, LDAC oder AAC entscheidend – sie ermöglichen kabellosen Sound in Hi‑Res-Qualität.
Beim USB‑Anschluss sparen einige Hersteller leider weiterhin: Viele Modelle setzen noch auf USB 2.0, was beim Übertragen großer Dateien oder bei der Nutzung im Desktop‑Modus (etwa Samsung DeX) zum Flaschenhals werden kann. Geräte mit USB‑C 3.1 oder USB‑C 3.2 punkten hier deutlich, da sie schnellere Datenraten und bessere Kompatibilität bieten.
Ein gutes Mittelklasse‑Smartphone sollte heute 5G, Wi-Fi 6 oder 6E, Bluetooth 5.3 und eSIM‑Support bieten. Wer häufig Daten überträgt oder externe Geräte anschließt, sollte zudem auf USB 3.x achten – das steigert Komfort und Zukunftssicherheit spürbar.
Schutz vor Wasser & Staub
Eine IP-Zertifizierung gibt Aufschluss darüber, wie gut ein Smartphone gegen Staub und Wasser geschützt ist. Je höher die zweite Ziffer, desto besser der Schutz. IP54 bedeutet Spritzwasserschutz – etwa gegen Regen. IP68 hingegen schützt das Gerät auch für kurzes Untertauchen bis zu 30 Minuten in maximal 1,5 Meter Tiefe, was aber nur für Süßwasser gilt. In der Mittelklasse sind wasserdichte Smartphones nicht selbstverständlich, aber immer häufiger.
In der Mittelklasse schützt meist Gorilla Glass 5, 7 oder Victus 2 das Display vor Kratzern und Stürzen – völlig bruchsicher ist aber kein Glas. Besonders flache Displays ohne starke Krümmung gelten als widerstandsfähiger. Eine MIL-STD-810H-Zertifizierung bietet in dieser Preisklasse nur das Motorola Edge 60 Pro und bescheinigt dessen hohe Robustheit gegen Stöße, Temperaturwechsel und Vibrationen.
Sonstige Ausstattung
Alle Smartphones in dieser Bestenliste bieten eine Entsperrung per Fingerabdrucksensor, der meist unter dem Display sitzt, seltener seitlich im Power-Button. Alternativ steht eine Gesichtserkennung über die Frontkamera zur Verfügung, die jedoch nur auf 2D-Technik basiert und daher weniger sicher gegen Täuschungsversuche ist.
Der Klang der Geräte ist für Videos, Social Media oder Spiele völlig ausreichend – klar, laut und teilweise sogar mit Dolby Atmos. Für längeres Musikhören fehlt den Lautsprechern allerdings häufig die Balance: Der Sound wirkt leicht schrill und höhenlastig, was im Alltag aber kaum stört.
Fazit
Beachtlich, was man für unter 600 Euro an Technik bekommt. Groß ist der Unterschied zur absoluten Spitze teilweise nicht mehr, sofern man den Preis in Relation zum Mehrwert setzt. Ansonsten sind die neuesten Spitzenmodelle etablierter Hersteller natürlich doch noch einmal besser – allein schon, weil dort fast immer optische Teleobjektive angeboten werden. Dazu kommen Merkmale wie USB-C 3.0, kabelloses Laden und meistens auch Wasserdichtigkeit. Bei der Leistung sind aber bei einigen Smartphones bis 600 Euro – primär im „normalen“ Alltag – so gut wie keine Unterschiede mehr zu spüren.
Das derzeit beste Mittelklasse-Smartphone ist das Xiaomi 15T Pro, dicht gefolgt vom Samsung Galaxy S25 FE mit starker Software und langer Update-Garantie. Preis-Leistungs-Sieger ist das Motorola Edge 60 Pro.
Wer mit anderen Preisklassen vergleichen möchte, sollte einen Blick in unsere weiteren Top 10 der besten Smartphones werfen, die regelmäßig aktualisiert werden:
- Top 10: Das beste günstige Smartphone bis 300 Euro im Test
- Top 10: Das beste Smartphone bis 400 Euro im Test
- Top 10: Das beste Smartphone 2025 im Test
- Top 10: Das beste kleine Smartphone
- Top 10: Das beste Outdoor-Handy im Test
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