Uslar/Solling
Treppe und „Schlangenweg“ marode – Stadtverwaltung stellt Sanierungsvarianten vor – Mehrere 100.000 Euro Kosten
Uslar – „Noch gangbar, aber nicht mehr schön.“ Diese Worte wählte Diethelm Breker von der Stadtverwaltung, als er im öffentlich tagenden Wirtschafts-, Umwelt und Entwicklungsausschuss der Stadt Uslar über den Zustand der Zuwege vom Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) an der Schwarzen Erde zur Karl-Ilse-Straße und den dortigen Schulen berichtete. Fakt ist, dass für die Treppenanlage zwischen Schützenweg und Kupferhammer und den Schlangen- oder Serpentinenweg zwischen der TSG-Halle und dem Fußweg zum Mühlengraben hinter der früheren Jugendherberge Sanierungsbedarf besteht und Kosten von mehreren 100.000 Euro anstehen
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Bürgermeister Torsten Bauer verdeutlichte in der Sitzung, dass die Problematik wegen des schlechten Zustandes immer wieder an die Stadtverwaltung herangetragen wurde und deshalb der Ausschuss informiert und zudem nach Lösungen gesucht werde. Laut Tagesordnung war es eine Sanierungs- und Nutzungsabwägung, über die noch keine Abstimmung erfolgte. Vielmehr war wichtig, zu erfahren, was konkret zu tun ist.
250 Meter Treppe mit 65 Stufen

Diethelm Breker stellte der Lokalpolitik abschließend jeweils zwei Varianten der Sanierung vor. Die klassische Sanierung der 250 Meter langen Treppenanlage mit 65 Stufen und Schrägen auf der 80 Meter langen Baustrecke schlägt demnach mit 200.000 Euro zu Buche, die überbaute Variante mit 240.000 Euro. Ein Unterschied besteht darin, dass bei der klassischen Reparatur 15 Bäume entlang der Treppe gefällt werden müssten, bei einem Überbau maximal zwei Bäume.
Trittsicher oder barrierefrei
Für den „Schlangenweg“ gibt es die Varianten „trittsicherer Ausbau“ auf 620 Metern mit einer Baustrecke von 200 Metern und einer Steigung bis zehn Prozent und der Entnahme von bis zu zwei Bäumen für 180.000 Euro. Ein „barrierefreier Ausbau“ betreffe eine Strecke von 770 Metern mit 350 Metern Baustrecke und sechs Prozent Steigung. Dazu müssten aber alle Bäume am Weg abgesägt und entfernt werden. Die Kosten schätzt Breker auf 280.000 Euro.
Während der kurzen Aussprache im Ausschuss war allgemeiner Tenor, bei den Sanierungen alle Bäume zu erhalten und unabhängig davon alle Fördermöglichkeiten zu prüfen, damit die Stadt nicht alles zahlen muss.
Breker berichtete bei seiner Präsentation, dass die Treppenanlage wochentags als Schulweg von 350 bis 450 Schülern diene sowie als fußläufige Zuwegung zweier Anlieger, ferner benutzten etliche Passanten die Treppe als Abkürzung und die Feuerwehr zum Atemschutztraining.
Die Schäden an Stufen und den schrägen Podesten mit Pflastersteinen sind laut Brekers Bericht kaum oder gar nicht mehr zu regulieren. Die Entwässerung ist laut Breker nicht mehr intakt, die Straßenbeleuchtung in einem schlechten Zustand, das Erdkabel für die Laternen sei als improvisierte Oberleitung verlegt. Und die 15 dicht an der Treppenanlage stehenden Bäume schieben sich nach Brekers Worten regelrecht ins Pflaster, in die Regenrinne und in den Rand, drücken gegen die Stufen, viele seien verschoben, Blockstufen und Pflasterflächen sogar abgesackt.

Der Schlangen -oder Serpentinenweg zwischen Mühlengraben und TSG-Halle werde teilweise als Schulweg benutzt, zudem als Zuweg zur Sporthalle, Skaterbahn, zum Wohnmobilstellplatz und zum Badeland. Oft seien auf dem Freizeitweg auch Leute mit Hund, Kinderwagen oder Fahrrädern unterwegs. Auf ganzer Länge sei das Pflaster stark verschoben, Steine fehlen, ein Bereich sei nach Starkregenereignissen vor einigen Jahren auf etwa 30 Metern nur noch als Schotterweg hergerichtet worden. Eine Entwässerung in den oberen zwei Dritteln sei nicht vorhanden, während in die zugesetzten Einläufe im unteren Drittel kein Wasser fließen kann. Brekers Fazit: Die Schäden an dem Weg sind nicht oder kaum mehr zu regulieren.



