Trotz Schusswechsel: Feldjäger-Militärübung bei Erding wird fortgesetzt

Gefährlicher Zwischenfall

Trotz Schusswechsel: Feldjäger-Militärübung bei Erding wird fortgesetzt

Nachdem Anwohner die Polizei wegen bewaffneter Personen in Tarnanzügen alarmiert hatten, lieferten sich Beamte und Soldaten bei Erding einen Schusswechsel. Nun wird die Militärübung fortgesetzt.

Update, 12.25 Uhr: Die Feldjäger-Militärübung „Marshal Power“ soll am Donnerstag, 23. Oktober, ab 13 Uhr, ungeachtet des Schusswechsels am Mittwoch fortgesetzt werden, teilte ein Sprecher des Feldjägerregiments 3 in München unserer Medien-Gruppe mit. Parallel laufen die Ermittlungen weiter, wie es zu dem Zwischenfall kommen konnte. Die Spurensicherung und das LKA sind vor Ort im Einsatz, es werde Tage dauern, um zu ermitteln, wie viele Schüsse überhaupt gefallen sind, sagte ein Polizeisprecher. 

Sicher ist: die Feldjäger, die aus vier Bundesländern zusammengezogen worden waren, üben im „offenen Gelände“, also abseits abgeriegelter Bundeswehr-Übungsplätze. Man habe sich im Vorfeld bemüht, das zu kommunizieren, sei sich aber bewusst, dass die Information nicht jeden erreiche, sagte der Sprecher. 

Update, 11.05 Uhr: Die bayerische Polizei führt eine Kommunikationspanne als Grund für den folgenschweren Zwischenfall in Erding an, bei dem ein Bundeswehr-Soldat während einer Übung angeschossen wurde. „Wir wussten nicht, dass zu diesem Zeitpunkt dort geübt wird“, erklärte ein Polizeisprecher gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. Der Vorfall ereignete sich am Mittwochnachmittag (22. Oktober), als Beamte nach Hinweisen auf einen Bewaffneten ausrückten und es zum Schusswechsel mit dem Soldaten kam.

Kommunikationslücke: Über Einsatz der Bundeswehr in Erding wusste Polizei nicht Bescheid

Zwar sei die Polizei grundsätzlich über die großangelegte Übung „Marshal Power“ informiert gewesen, die über mehrere Tage in verschiedenen Regionen stattfinden sollte. Doch über den konkreten Einsatz in Erding fehlte offenbar jede Information. „Bei der Übung gestern war die Polizei in Erding auch nicht involviert“, betonte der Sprecher. Die Behörde prüft nun intensiv, wo genau die Kommunikationslücke entstanden ist.

Die Übung „Marshal Power“ sollte eigentlich das Zusammenwirken von militärischen und zivilen Kräften im Verteidigungsfall trainieren – stattdessen offenbarte sie erhebliche Koordinationsprobleme zwischen den beteiligten Institutionen.

Update vom 23. Oktober, 8.40 Uhr: Nach dem Zwischenfall im oberbayerischen Erding, bei dem Polizeibeamte am späten Mittwochnachmittag (22. Oktober) auf einen Bundeswehrsoldaten schossen, laufen die Ermittlungen auf Hochtouren. „Wie sich im Nachgang herausstellte, handelte es sich bei dem mitgeteilten Waffenträger um einen Bundeswehrangehörigen, der im Rahmen einer Übung vor Ort war“, teilte das Polizeipräsidium Ingolstadt mit. Die Behörden konzentrieren sich nun auf die Aufklärung der genauen Hintergründe dieses Vorfalls, der sich während der Großübung „Marshal Power“ ereignete.

Fehlinterpretation führt zu Schusswechsel in Erding – Ermittlungen laufen

Der betroffene Soldat erlitt glücklicherweise nur leichte Verletzungen. Nach kurzer Behandlung im Krankenhaus konnte er bereits in der Nacht wieder entlassen werden. Sowohl die Polizei als auch die Bundeswehr räumten ein, dass eine Fehlinterpretation der Situation zu dem Schusswechsel geführt habe. Zeugen hatten die Ordnungshüter alarmiert, nachdem sie einen bewaffneten Mann gesichtet hatten, woraufhin zahlreiche Beamte zum Einsatzort eilten.

Die erst am Mittwoch angelaufene Großübung „Marshal Power“ sollte eigentlich eine Woche dauern. Rund 500 Feldjäger der Bundeswehr und etwa 300 zivile Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten nehmen daran teil. Besonderheit dieser Übung: Sie findet nicht auf abgeschirmten Truppenübungsplätzen statt, sondern bewusst in der Öffentlichkeit, um den Kampf hinter einer fiktiven Frontlinie im Verteidigungsfall möglichst realistisch zu simulieren.

Ein Polizeisprecher bestätigte am Donnerstagmorgen, 23. Oktober, die Fortführung der Ermittlungen. Ob die militärische Übung wie ursprünglich geplant fortgesetzt wird, blieb zunächst unklar. Die Untersuchungen konzentrieren sich nun darauf, wie es trotz der Ankündigung der Bundeswehr-Übung zu dieser gefährlichen Verwechslung kommen konnte.

Erstmeldung vom 22 Oktober, 21.13 Uhr: Eine Bundeswehr-Übung bei Erding führte am Mittwoch (22. Oktober) zu einem gefährlichen Zwischenfall mit der Polizei. Besorgte Anwohner alarmierten die Beamten, als sie bewaffnete Personen in Tarnanzügen sahen. Wie Merkur-Reporter Timo Aichele berichtet, kam es zu einem Schusswechsel zwischen Polizei und Soldaten – mit Verletzten.

  • Eine Feldjäger-Übung der Bundeswehr bei Altenerding wurde von Anwohnern als Bedrohung wahrgenommen.
  • Polizeibeamte und Soldaten lieferten sich einen Schusswechsel, da beide Seiten die Situation falsch einschätzten.
  • Zwei Personen wurden verletzt, ein Soldat erlitt einen Streifschuss im Gesicht.

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Anwohner alarmieren die Polizei wegen bewaffneter Personen

Der Vorfall ereignete sich am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr in Altenerding, einem Ortsteil von Erding. Bewohner entdeckten mehrere Personen in Tarnanzügen, die mit Langwaffen über ein Feld am Ortsrand liefen. Die Anwohner verständigten sofort die Polizei, da sie die Situation als bedrohlich einschätzten. Was die Anrufer nicht wussten: Es handelte sich um eine reguläre Feldjäger-Übung der Bundeswehr. Die Soldaten führten im Rahmen der großen Übung „Marshal Power“ eine Trainingseinheit durch, die bis Ende des Monats in Südbayern stattfindet.

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Als die Polizeibeamten am Einsatzort eintrafen, entwickelte sich die Lage dramatisch. Nach Informationen der Zeitung könnten die an der Übung teilnehmenden Soldaten geglaubt haben, dass die auftauchenden Polizeibeamten Teil der Trainingsübung sind. Diese fatale Fehleinschätzung führte zu einem Schusswechsel zwischen beiden Seiten. Anwohner hörten mehrere Schüsse. Der gefährliche Zwischenfall endete damit, dass zwei Personen verletzt waren. Nach ersten Informationen erlitt ein Soldat einen Streifschuss im Gesicht. Die genauen Umstände des Geschehens werden noch ermittelt.

Großaufgebot sichert Einsatzort ab

Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord bestätigte den Einsatz auf Nachfrage. „Wir sind mit starken Kräften vor Ort, die von einem Polizeihubschrauber abgesichert werden“, erklärte ein Sprecher des Polizeipräsidiums. Details könnten aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht mitgeteilt werden. Es bestehe jedoch keine Gefahr für die Öffentlichkeit.

Einsatzfahrzeuge, Blaulicht und Beamte in schusssicheren Westen bestimmten die Szenerie. Rund um das Geschehen waren Straßen gesperrt, Autofahrer standen im Stau. Das gesamte Gebiet um Altenerding wurde abgeriegelt.

Sportveranstaltungen betroffen – Training abgesagt

Die Auswirkungen des Polizeieinsatzes waren weitreichend. Das Fußballtraining im Sepp-Brenninger-Stadion in Altenerding wurde unterbrochen. Die Spieler wurden zur Sicherheit in die Kabine beordert und harrten dort aus, bis die Lage geklärt war. Alle weiteren Trainingseinheiten wurden sicherheitshalber abgesagt. Der Bereich um Altenerding, insbesondere Vereinsheim und Sportplätze, war komplett abgeriegelt. „Man kommt weder rein noch raus“, berichtete ein Augenzeuge über die Situation vor Ort.

Die Bundeswehr-Übung „Marshal Power“ läuft bis Ende des Monats in Südbayern. Der Münchner Merkur hatte diese Übung auch vorab angekündigt. Offenbar erreichte die Information über die laufende Bundeswehr-Übung jedoch nicht jede Polizeidienststelle.

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