Trump lässt Teile des Weißen Hauses für Ballsaal abreißen

Die Abrissarbeiten an einem Teil des East Wing im Weißen Haus haben begonnen. Dort plant US-Präsident Donald Trump den Bau eines Ballsaals. Trump kündigte den Baubeginn am Montag (Ortszeit) in den sozialen Medien an.

Der Saal werde zwar vollständig separat vom Weißen Haus entstehen, der Ostflügel werde im Zuge dessen aber „modernisiert und schöner denn je“. Der Abriss betrifft nun Gebäudeteile, in denen traditionell die Büros der First Lady untergebracht sind.

Gegenüber Reportern im Weißen Haus wies Trump darauf hin, dass die Arbeiten direkt hinter ihnen stattfänden. „Wir haben viele Bauarbeiten, die Sie möglicherweise regelmäßig hören werden“, sagte er und fügte hinzu, dass diese heute begonnen hätten.

Die Zeitung „Washington Post“ veröffentlichte auf ihrer Webseite Bilder der Abrissarbeiten, die zeigten, wie ein Bagger die Fassade und Fenster des East Wings einreißt, während andere Gebäudeteile bereits in Trümmern am Boden liegen. Journalisten verfolgten die Arbeiten von einem Park in der Nähe des Finanzministeriums aus, das sich neben dem East Wing befindet. Die Rodung von Bäumen und andere Vorbereitungsarbeiten für das Bauprojekt hatten bereits im September begonnen.

Ballsaal soll 8400 Quadratmeter werden

Das Weiße Haus betonte, dass für den Abriss keine Genehmigung der National Capital Planning Commission (NCPC) erforderlich sei, sondern lediglich für den geplanten Neubau. Die NCPC ist zuständig für Bauvorhaben und größere Renovierungen an Regierungsgebäuden im Raum Washington. Ihr Vorsitzender ist Will Scharf, Stabssekretär des Weißen Hauses und ein enger Berater Trumps.

Noch hat die Kommission den Neubau nicht genehmigt. Ob das Weiße Haus die Pläne offiziell eingereicht hat, war zunächst unklar. Aufgrund des derzeitigen Shutdowns in den USA sind die Büros der NCPC geschlossen.

Trump hatte angekündigt, einen rund 8400 Quadratmeter großen Ballsaal errichten zu lassen. Der East Room – mit rund 200 Plätzen der derzeit größte Raum im Weißen Haus – sei zu klein. Der neue Ballsaal soll laut Trump Platz für bis zu 999 Personen bieten.

Kritik am Ballsaal-Bau

Trump sagte erst am Montag, er erfülle mit dem Bau einen langgehegten Wunsch vieler Präsidenten vor ihm: „Sie wollten seit 150 Jahren einen Ballsaal, und ich gebe dieser wunderbaren Stätte diese Ehre“. Kritiker des Projekts werfen Trump hingegen Geltungssucht vor. Mitunter wird auch kritisiert, dass Trumps massiver Anbau einen großen Eingriff in das historische Ensemble der Gebäude auf dem Gelände des Weißen Hauses darstellt.

Das Projekt ist Teil einer Reihe von Umbauten, mit denen Trump die Regierungszentrale nach seinem Geschmack umgestaltet – darunter große Flaggenmasten, ein neu gepflasterter Rosengarten und goldfarbene Dekorationen im Oval Office. Die Arbeiten am Ballsaal-Projekt sollen vor dem Ende der zweiten Amtszeit Trumps abgeschlossen sein, die bis Januar 2029 läuft.


RND/AP/dpa

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