TuS Lintfort in Freiburg: Die Kapitänin ist rechtzeitig wieder bei Kräften

Es wird eine echte Herausforderung, eine richtungweisende Standortbestimmung. Für die Zweitliga-Handballerinnen des TuS Lintfort beginnt nach einer kurzen Verschnaufpause nun wieder der stressige Kampf um die Punkte für den Klassenerhalt. Die Schützlinge von Bettina Grenz-Klein treffen diesmal auf einen Konkurrenten auf Augenhöhe, weshalb die Trainerin auch von einem „Vier-Punkte-Spiel“ spricht. Der TuS tritt am Samstag um 19 Uhr bei der HSG Freiburg an.

TuS-Trainerin Bettina Grenz-Klein spricht von einem „Vier-Punkte-Spiel“

Die Gastgeberinnen werden bei diesem Aufeinandertreffen mit Sicherheit „brennen“. Die Red Sparrows – übersetzt: Rote Spatzen – stecken nach ihrem Aufstieg weiterhin voller Motivation und Euphorie, auch wenn die mäßigen 1:9 Punkte ein anderes Bild vermitteln. Freiburg hatte aber bekanntlich ein Hammer-Auftaktprogramm mit Leipzig, Nürtingen, Berlin und Bergischer HC.

„Wir treffen auf eine ganz gefährliche Mannschaft“, betont Bettina Grenz-Klein: „In der engen Freiburger Halle herrscht immer eine heiße Atmosphäre. Unser Gegner ist eingespielt, gibt sich nie auf und kämpft aufopferungsvoll bis zum Schlusspfiff.“ Der Aufsteiger besticht in erster Linie durch seine Deckungsarbeit, bevorzugt in der praktizierten 3:2:1-Variante eine aggressive Herangehensweise. Im Angriff ist das Zusammenspiel stark ausgeprägt. Die Spielerinnen kommen vorzugsweise mit Durchbrüchen oder von den Außenpositionen zum Abschluss. „Wir müssen hellwach in die Zweikämpfe gehen und auch als Kollektiv funktionieren. Eines ist klar: Freiburg wird uns von der ersten Minute hartnäckig bespielen“, sagt Bettina Grenz-Klein.

Aufsteiger HSG Freiburg bevorzugt eine aggressive 3:2:1-Deckungsformation

Im Lager des TuS Lintfort ist man daher extrem glücklich, dass Jana Willing wieder in gewohnter Art und Weise vorangehen kann. Die Kapitänin hatte zuletzt mit einem langwierigen grippalen Infekt zu kämpfen, war zwar in den vergangenen Spielen anwesend, konnte aber nie ihre geschätzte Energie in der Verteidigung freisetzen. Der TuS Lintfort benötigt ihre Kampfkraft und Entschlossenheit in Freiburg jetzt mehr denn je. Aber auch ihre Mitspielerinnen sollten selbstverständlich ihren Beitrag leisten, inklusive der Torhüterinnen. Hat die Defensive beim Sieg über Kirchhof noch prächtig harmoniert, so war der Auftritt bei der Schlappe gegen Mainz das krasse Gegenteil.

„Uns fehlt weiterhin die Stabilität. Das klappt mal besser und mal schlechter“, weiß Bettina Grenz-Klein. „Wir verfügen eben nicht über eine gute Personaldecke, können Leistungsschwankungen deshalb schwer auffangen. Wir befinden uns in jedem Spiel auf dünnem Eis.“

Bettina Grenz-Klein: „Wir befinden uns in jedem Spiel auf dünnem Eis“

Ist die Defensivarbeit der Grundvoraussetzung für einen möglichen Erfolg, so muss aber auch in der Offensive an einigen Stellschrauben gedreht werden. Hier bedarf es nicht nur einem schlüssigen Plan, sondern auch einer gehörigen Portion Glaube in die eigenen Stärken. Die Einstellung sowie die Körpersprache müssen stimmen. Das Team darf sich von Fehlschlägen nicht verunsichern lassen. Die Spielerinnen verlieren dann den Mut, lassen den Kopf hängen und geraten in eine Abwärtsspirale.

„Wir wissen, dass wir es besser können als zuletzt gegen Mainz“, beschließt Bettina Grenz-Klein: „Meine Mannschaft ist heiß und hat Lust, nun in Freiburg zu bestehen, muss dazu aber ihr anderes, nettes Gesicht zeigen.“ Wieder zum Aufgebot gehört Eva Manthei. Die junge Rückraumspielerin hat ihre Bänderverletzung im Sprunggelenk überwunden, ist wieder ins Training eingestiegen und somit wieder eine echte Alternative. Bei Kreisläuferin Lynn Broders braucht es weiterhin Geduld, bis die Schulterverletzung auskuriert ist.

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