Aktuelle News im Ticker
Ukraine-Krieg aktuell: Russland-Flugzeuge verletzen NATO-Luftraum – Kreml dementiert Litauen-Vorfall
Aktuelle News zum Ukraine-Krieg im Ticker. Trump und die EU bringen neue Sanktionen gegen Russland auf den Weg. Selenskyj bittet die Europäer um Tomahawks.
Update, 5:50 Uhr: Kanzler Friedrich Merz (CDU) geht nach der Luftraumverletzung in Litauen von einer bewusst gesetzten russischen Provokation aus. „Das ist eine weitere ernsthafte Luftraumverletzung, die nicht zufällig passiert, die auch nicht zufällig am heutigen Tag passiert“, sagte Merz nach dem EU-Gipfel in Brüssel. Russland provoziere damit die gesamte Europäische Union.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Ukraine-Krieg aktuell: Koalition der Willigen trifft sich heute in London
Update, 24. Oktober, 5:10 Uhr: Einen Tag nach dem EU-Gipfel trifft sich heute in London die sogenannte Koalition der Willigen, um über die weitere Unterstützung für Kiew im Ukraine-Krieg zu beraten. Bei den Gesprächen stehe das Ziel im Mittelpunkt, den „Druck auf Russland maximal zu erhöhen“ und „die Ukraine bestmöglich und durchhaltefähig zu unterstützen“, hieß es von Seiten der Bundesregierung. Zu der „Koalition der Willigen“ haben sich rund 30 überwiegend europäische Staaten zusammengeschlossen, um die gemeinsame Unterstützung für die Ukraine abzustimmen und zu bündeln. Frankreich, Großbritannien und Deutschland nehmen in der Koalition eine Führungsrolle ein.
Update, 22:26 Uhr: Moskau dementierte die litauischen Angaben, dass zwei russische Militärflugzeuge NATO-Luftraum verletzt haben sollen. Das russische Verteidigungsministerium schrieb bei Telegram, dass SU-30-Kampfflugzeuge über der Exklave Kaliningrad planmäßige Übungsflüge vollzogen. Grenzen anderer Staaten seien dabei nicht verletzt worden, das hätten „objektive Kontrollmittel“ bestätigt.
Ukraine-Krieg aktuell: EU will weiter über Nutzung von russischen Geldern für Kiew beraten
Update, 22:00 Uhr: Die EU setzt ihre Planungen fort, eingefrorenes russisches Staatsvermögen zugunsten der Ukraine zu verwenden, obwohl Belgien erhebliche Bedenken äußert. Beim Herbstgipfel der Staats- und Regierungschefs erhielt die EU-Kommission den Auftrag, schnellstmöglich einen entsprechenden Vorschlag zu erarbeiten.
Auf belgisches Drängen hin soll die Kommission jedoch auch alternative Möglichkeiten prüfen, um den Finanzbedarf der Ukraine für die Jahre 2026 bis 2027 zu decken, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur mitteilten. Eine Einigung über die Nutzung des eingefrorenen Vermögens ist für die EU damit in weiter Ferne.
Ukraine-Krieg aktuell: Trump schließt mögliches Treffen mit Putin nicht aus
Update, 21:39 Uhr: Donald Trump hat ein mögliches Treffen mit Wladimir Putin nicht völlig ausgeschlossen. Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, sagte am Mittwoch, ein solches Gespräch zwischen den beiden Staatschefs sei „nicht komplett vom Tisch“. Trump habe „nicht genug Interesse und nicht genug Handeln“ von russischer Seite gesehen, um Fortschritte in Richtung Frieden im Ukraine-Krieg zu erzielen, so Leavitt. Die Regierung wolle sicherstellen, dass ein mögliches Treffen „ein greifbares, positives Ergebnis“ bringe und „eine gute Nutzung der Zeit des Präsidenten“ darstelle.
Update, 20:22 Uhr: Die beiden russischen Flugzeuge sollen sich insgesamt 18 Sekunden im litauischen Luftraum aufgehalten haben. Das teilte das litauische Militär mit. Erst Ende September drangen drei russische Kampfjets in den NATO-Luftraum über Estland ein. Die Jets hielten sich damals für insgesamt zwölf Minuten im NATO-Luftraum auf.
Update, 19:30 Uhr: Nach Angaben der litauischen Regierung haben russische Militärflugzeuge den Luftraum Litauens verletzt. Nach Armeeangaben sind zwei russische Militärflugzeuge in den Luftraum des baltischen EU- und NATO-Landes eingedrungen. Die Luftwaffe habe gegen 18.00 Uhr Ortszeit eine Verletzung der Staatsgrenze bei Kybartai durch einen russischen SU-30-Jet und ein Tankflugzeug vom Typ IL-78 festgestellt, teilte die litauische Armee mit. Als Reaktion auf die Luftraumverletzung seien spanische Eurofighter der NATO-Luftraumüberwachung für das Baltikum aufgestiegen und patrouillierten nun in dem Gebiet, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters.
„Dies ist ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht und die territoriale Integrität Litauens“, schreibt Präsident Gitanas Nausėda in einem Beitrag auf der Plattform X. Die Regierung wolle nun Vertreter der russischen Botschaft vorladen, „um gegen dieses rücksichtslose und gefährliche Verhalten zu protestieren“.
Ukraine-Krieg aktuell: Putin reagiert auf US-Sanktionen – Kreml-Chef will sich dem Druck nicht beugen
Update, 18:36 Uhr: Auf die angekündigten US-Sanktionen gegen Russland hat nun auch Kreml-Chef Wladimir Putin reagiert und erklärt, dass Russland sich dem Druck nicht beugen werde. Der russische Machthaber sagte laut Kyiv Independent am Donnerstag, dass „kein Land mit Selbstachtung unter Druck etwas unternimmt.“
Trump hatte am Vorabend ein Gipfeltreffen mit Putin auf unbestimmte Zeit verschoben, weil Moskau im Ukraine-Krieg nicht kompromissbereit sei. Erstmals in seiner Amtszeit verhängte er Sanktionen gegen Russland. Putin bezeichnete die US-Sanktionen als „unfreundliche Geste“, die „gewisse Konsequenzen haben“ würden. Gleichzeitig versuchte er, ihre möglichen Auswirkungen auf die russische Wirtschaft herunterzuspielen. Putin warnte zudem, dass die Reaktion auf jegliche Angriffe tief im russischen Staatsgebiet sehr ernst und überwältigend sein werde.
Aktuelle Sanktionen gegen Russland: EU will Druck auf Putin im Ukraine-Krieg erhöhen
Update, 18:03 Uhr: Mit neuen Sanktionen zur Verringerung der Öl- und Gas-Einnahmen erhöht auch die EU den Druck auf Russland, den Ukraine-Krieg zu beenden. Das Paket sieht vor, dass ein vollständiges Importverbot von Flüssigerdgas (LNG) aus Russland schon 2027 gelten soll und damit ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Zudem enthält es weitere Strafmaßnahmen im Finanzsektor und Handelsbereich sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit russischer Diplomaten innerhalb der EU.
Bundeskanzler Friedrich Merz warb beim Gipfeltreffen in Brüssel am Donnerstag zudem für seinen Vorschlag, 140 Milliarden Euro des in der EU eingefrorenen russischen Vermögens für Kredite zur Aufrüstung der ukrainischen Armee zu nutzen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte eine schnelle Entscheidung darüber. Einen Tag nach dem Gipfel trifft sich am Freitag in London die sogenannte Koalition der Willigen. Bei dem Treffen soll es um die weitere Unterstützung für die Ukraine im Krieg gegen Russland gehen.
Aktuelle Sanktionen im Ukraine-Krieg: Indische Raffinerien bereit, russische Öl-Importe zu reduzieren
Update, 16:49 Uhr: Neben chinesischen Ölkonzernen sollen auch indische Raffinerien bereit sein, die Importe von russischem Öl drastisch zu reduzieren, wie Branchenquellen laut Bericht der Nachrichtenagentur Reuters mitteilten. Laut Experten könnte das eine wichtiger Schritt sein, damit die US-Sanktionen Wirkung entfalten: Die Wirksamkeit der US-Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil hängt etwa nach Einschätzung des Wissenschaftlers Janis Kluge von der Durchsetzung bei den Ölimporteuren Indien und China ab, wie die Deutsche Presse-Agentur schreibt.
Ukraine-Krieg aktuell: China reagiert auf US-Sanktionen
Update, 16:06 Uhr: Infolge der US-Sanktionen gegen Russland sollen mehrere staatliche chinesische Ölkonzerne den Import von russischem Öl auf dem Seeweg ausgesetzt haben, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Branchen-Insider berichtet. Die Konzerne PetroChina, Sinopec, CNOOC und Zhenhua Oil würden demzufolge zumindest kurzfristig auf den Handel mit russischem Öl auf dem Seeweg verzichten.
Die US-Regierung unter Donald Trump hatte am Mittwochabend neue Sanktionen direkt gegen Russland verhängt: Die Sanktionen richten sich nach Angaben des US-Finanzministeriums gegen den russischen Staatskonzern Rosneft und Lukoil. Diese finanzierten Russlands Kriegsmaschinerie im Ukraine-Krieg.
Waffenlieferungen im Ukraine-Krieg: Selenskyj fordert Tomahawk-Marschflugkörper von Europa
Update, 15:12 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert weiter Tomahawk-Marschflugkörper – diesmal richtet er sich jedoch nicht an die US-Regierung unter Präsident Donald Trump, sondern an Kiews europäische Verbündete. Beim EU-Gipfel erklärte Selenskyj: „Ich fordere Sie dringend auf, alles zu unterstützen, was der Ukraine dabei hilft, solche Fähigkeiten zu erlangen – denn das macht für Russland einen großen Unterschied.“
An die Adresse der Staats- und Regierungschefs sagte er weiter: „Diese Langstreckenwaffen gibt es nicht nur in den USA – auch einige europäische Länder verfügen über sie, darunter Tomahawks.“ Von den europäischen Ländern verfügt Großbritannien über Tomahawks. Deutschland hat die Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite von etwa 500 Kilometern, die Kiew für den Ukraine-Krieg seit langem fordert – bisher ohne Erfolg.
Update, 13:04 Uhr: Im Ukraine-Krieg soll ein Drohnenangriff in der Nacht zu Donnerstag die russische Ölraffinerie von Rjasan getroffen und Explosionen ausgelöst haben. Davon berichten Kyiv Independent zufolge Anwohner. Auch das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor von Drohnen über dem Gebiet Rjasan berichtet: Russland will die Drohnen jedoch abgeschossen haben. Der Gouverneur der Region, Pawel Malkow, erklärte, dass Trümmer der abgeschossenen Drohnen einen Brand in einem Industriegebiet verursacht hätten. Von ukrainischer Seite gibt es bislang keine offizielle Bestätigung für den Bericht.
Die Ukraine hat die Raffinerie in Rjasan seit Anfang 2025 bereits mehrfach ins Visier genommen: „Die Anlage spielt eine wichtige Rolle bei der Versorgung Zentralrusslands mit Kraftstoff, und ihre Störung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Logistik, die militärischen Lieferketten und die wirtschaftliche Stabilität des Landes haben“, schreibt Kyiv Independent. Die Anlage in Rjasan gehört zum Ölkonzern Rosneft, den die USA am Mittwoch mit Sanktionen belegt haben.
Ukraine-Krieg aktuell: Selenskyj spricht von „sehr heikler“ Tomahawk-Entscheidung
Update, 11:38 Uhr: Nachdem sich Trump aktuell deutlich zu den möglichen Lieferungen von Tomahawks im Ukraine-Krieg geäußert hat, bezieht auch Selenskyj Stellung. Laut European Pravda bezeichnete der ukrainische Präsident die Entscheidung als „sehr heikel“. Er sagte auf Nachfrage von Journalisten: „Ich denke, Sie haben es von Präsident Trump gehört. Es ist eine sehr heikle Entscheidung. Aber es ist wie bei früheren Sanktionen“.
„Wir sehen jetzt die Entscheidungen zu diesen Energiesanktionen, die sehr wichtig sind“, betonte Selenskyj angesichts der aktuellen Lage im Ukraine-Krieg. „Und deshalb denke ich, dass wir in Zukunft hinsichtlich der Langstreckenraketen die gleiche Entscheidung treffen werden; aber das hängt von der amerikanischen Seite ab.“
Aktuelle Reaktion auf Sanktionen im Ukraine-Krieg: Medwedew sieht USA auf „Kriegspfad“
Update, 10:34 Uhr: Die Reaktion auf die US-Sanktionen gegen Russland ließ nicht lange auf sich warten: Dmitri Medwedew erklärte, die USA seien Russlands „Gegner“ und der „Friedensstifter“ Trump habe „sich nun voll und ganz auf den Kriegspfad gegen Russland begeben“. Das berichtet Sky News mit dem Verweis, dass es zeitnah womöglich noch eine weitere Stellungnahme der russischen Regierung geben wird.
Erstmeldung: Moskau/Kiew – Die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg bleibt weiter angespannt. Während US-Präsident Donald Trump und die EU neue Sanktionen gegen Russlands Wirtschaft auf den Weg bringen, setzen die Truppen von Wladimir Putin ihre Angriffe im Nachbarland fort. Erneut stand die ukrainische Hauptstadt Kiew im Visier der Attacken. Laut Angaben des Bürgermeisters Vitali Klitschko wurden dort mehrere Wohnhäuser getroffen und mindestens sieben Menschen verletzt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj setzt aktuell im Ukraine-Krieg weiter auf die Unterstützung des Westens. Vergangene Woche musste er allerdings einen Rückschlag verkraften: Vor dem Gespräch mit Trump hatte er immer wieder betont, dass sein Land für die weitere Verteidigung gegen Putin auch Tomahawks benötigen würde. Der US-Präsident kam dieser Bitte nicht nach. Knapp eine Woche nach dem Treffen liefert er jetzt auch eine Begründung, wieso die USA eine Lieferung an die Ukraine nicht in Betracht ziehen.
Die Lieferung von Tomahawk-Marschflugkörpern, die unter anderem für Angriffe gegen Russlands Wirtschaft genutzt werden könnten, erfolgt laut Trump nicht, da es zu lange dauern würde, das ukrainische Militär im Umgang mit dem Langstrecken-Waffensystem zu schulen. Der US-Präsident sprach von „mindestens sechs Monaten“ oder sogar einem Jahr, die notwendig wären, um die Tomahawks bereit für Einsätze im Ukraine-Krieg zu machen. Zudem wäre eine „enorme Lernkurve“ der ukrainischen Streitkräfte erforderlich.
Bislang setzt die Ukraine bei Angriffen auf Russlands Wirtschaft in der Regel Drohnen ein – und dies sehr erfolgreich. Immer wieder werden wichtige Ziele getroffen. Erst in der Nacht zum Donnerstag (23. Oktober) gab es in einer Fabrik in der russischen Großstadt Kopeisk im Ural eine schwere Explosion. Der Gouverneur der Region konnte bislang nicht bestätigen, dass eine Drohne für den Vorfall verantwortlich ist. Um was für eine Fabrik es sich genau handelt, sagte er nicht. Berichten zufolge war ein Betrieb betroffen, der laut dem Nachrichtenportal RBK zu Putins Rüstungsbranche gehört.
