News im Ukraine-Ticker
Ukraine-Krieg: Russische Flugzeuge dringen in NATO-Luftraum ein – Litauen reagiert, Moskau dementiert
Aktuelle News im Liveblog zum Ukraine-Krieg: Drohnenangriff trifft Wohnhaus in Moskauer Region. Trump und EU bringen neue Sanktionen gegen Putin auf den Weg.
Update, 8:30 Uhr: Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) ist zu einem Besuch in der Ukraine eingetroffen. „Wir werden alles tun, damit die Ukraine gut durch diesen Winter kommt“, kündigte die Ministerin bei ihrer Ankunft in Kiew an. Dazu gehöre die Unterstützung beim Wiederaufbau von zerstörter Energieinfrastruktur. „Russland hat von Anfang an auf die ukrainische Energieversorgung gezielt, weil sie die Ukrainerinnen und Ukrainer zermürben möchten“, sagte Reiche. Sie stellte eine höhere finanzielle Unterstützung und ein stärkeres Engagement von deutschen Produzenten von Energieanlagen in Aussicht.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von Nachrichtenagenturen und internationalen Quellen, aber auch von Kriegsparteien im Ukraine-Krieg. Die Angaben zum Ukraine-Krieg lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Update, 7:40 Uhr: Im Ukraine-Krieg hat ein ukrainischer Drohnenangriff ein Wohngebäude in der Moskauer Region getroffen. In Krasnogorsk schlug eine Drohne in der Nacht in eine Wohnung im 14. Stock ein, teilte Gouverneur Andrej Worobjow mit. Bei dem Angriff wurden fünf Zivilisten verletzt, darunter ein Kind. Vier Verletzte wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Der Vorfall zeigt, wie sich der Ukraine-Krieg zunehmend auf russisches Territorium ausweitet, während Kiew regelmäßig militärische und zivile Ziele in Moskau und anderen russischen Regionen angreift.
Ukraine-Krieg im Liveblog: Russen-Geld für Kiew? EU kann sich noch nicht einigen
Update, 6:30 Uhr: Die EU treibt die Pläne für die Nutzung von eingefrorenem russischen Staatsvermögen zugunsten der Ukraine voran, hat aber auch bei ihrem Herbstgipfel keine endgültige Einigung zustande gebracht. Vor allem Belgien hat erhebliche Bedenken und fordert, dass die EU-Kommission neben einem Vorschlag zu diesem Vorhaben auch andere Optionen präsentieren soll, mit denen der Finanzbedarf der Ukraine für die Jahre 2026 bis 2027 gedeckt werden könnte.
Update, 5:50 Uhr: Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) geht nach der Luftraumverletzung in Litauen von einer bewusst gesetzten russischen Provokation aus. „Das ist eine weitere ernsthafte Luftraumverletzung, die nicht zufällig passiert, die auch nicht zufällig am heutigen Tag passiert“, sagte Merz nach dem EU-Gipfel in Brüssel. Russland provoziere damit die gesamte Europäische Union.
Update, 24. Oktober, 5:10 Uhr: Heute trifft sich in London die sogenannte Koalition der Willigen, um über die weitere Unterstützung für Kiew im Ukraine-Krieg zu beraten. Bei den Gesprächen stehe das Ziel im Mittelpunkt, den „Druck auf Russland maximal zu erhöhen“ und „die Ukraine bestmöglich und durchhaltefähig zu unterstützen“, hieß es von Seiten der Bundesregierung. Zu der „Koalition der Willigen“ haben sich rund 30 Staaten zusammengeschlossen, um die gemeinsame Unterstützung für die Ukraine abzustimmen und zu bündeln. Frankreich, Großbritannien und Deutschland nehmen dabei eine Führungsrolle ein.
Ukraine-Krieg im Liveblog: Russland reagiert auf Berichte über Luftraumverletzungen
Update, 22:40 Uhr: Moskau bestreitet Litauens Angaben, zwei russische Militärflugzeuge hätten den NATO-Luftraum verletzt. Das russische Verteidigungsministerium erklärte auf Telegram, dass SU-30-Kampfflugzeuge reguläre Übungsflüge über der Exklave Kaliningrad durchgeführt hätten. Dabei seien die Grenzen anderer Staaten nicht überschritten worden, was durch „objektive Kontrollmittel“ bestätigt worden sei.
Update, 22:04 Uhr: Die EU intensiviert die Planungen zur Verwendung eingefrorener russischer Staatsvermögen zugunsten der Ukraine, obwohl Belgien erhebliche Bedenken äußert. Die Staats- und Regierungschefs der EU beauftragten die Kommission während des Herbstgipfels, zeitnah einen entsprechenden Vorschlag zu erarbeiten. Auf belgisches Drängen hin soll die Kommission jedoch auch alternative Möglichkeiten prüfen, um den Finanzbedarf der Ukraine für die Jahre 2026 bis 2027 zu decken, wie mehrere Diplomaten der Deutschen Presse-Agentur mitteilten. Eine Einigung über die Nutzung der eingefrorenen Vermögenswerte ist für die EU somit noch in weiter Ferne.
Ukraine-Krieg im Liveblog: Trump schließt Treffen mit Putin nicht aus
Update, 21:39 Uhr: Ein Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin ist weiterhin möglich. Am Mittwoch erklärte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, dass ein solches Gespräch zwischen den beiden Staatsoberhäuptern „nicht komplett vom Tisch“ sei. Leavitt betonte, dass Trump „nicht genug Interesse und nicht genug Handeln“ von russischer Seite wahrgenommen habe, um Fortschritte in Richtung Frieden im Ukraine-Konflikt zu erreichen. Die US-Regierung wolle, dass ein mögliches Treffen „ein greifbares, positives Ergebnis“ erziele und „eine gute Nutzung der Zeit des Präsidenten“ sei.
Update, 20:30 Uhr: Das litauische Militär informierte darüber, dass die zwei russischen Flugzeuge für insgesamt 18 Sekunden den litauischen Luftraum durchquert haben sollen. Bereits Ende September waren drei russische Kampfjets in den NATO-Luftraum über Estland eingedrungen. Die Jets hatten sich damals für insgesamt zwölf Minuten im Luftraum der NATO aufgehalten.
Update, 19:40 Uhr: Nach Angaben der litauischen Regierung haben russische Militärflugzeuge den Luftraum Litauens verletzt. Nach Armeeangaben sind zwei russische Militärflugzeuge in den Luftraum des baltischen EU- und NATO-Landes eingedrungen. Die Luftwaffe habe gegen 18.00 Uhr Ortszeit eine Verletzung der Staatsgrenze bei Kybartai durch einen russischen SU-30-Jet und ein Tankflugzeug vom Typ IL-78 festgestellt, teilte die litauische Armee mit. Als Reaktion auf die Luftraumverletzung seien spanische Eurofighter der NATO-Luftraumüberwachung für das Baltikum aufgestiegen und patrouillierten nun in dem Gebiet, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters.
„Dies ist ein eklatanter Verstoß gegen das Völkerrecht und die territoriale Integrität Litauens“, schreibt Präsident Gitanas Nausėda in einem Beitrag auf der Plattform X. Die Regierung wolle nun Vertreter der russischen Botschaft vorladen, „um gegen dieses rücksichtslose und gefährliche Verhalten zu protestieren“.
Update, 18:49 Uhr: Kreml-Chef Wladimir Putin reagiert auf die neuen US-Sanktionen: Russlands Präsident erklärte am Donnerstag, dass Russland sich dem Druck nicht beugen werde – laut Kyiv Independent sagte Putin, dass, „kein Land mit Selbstachtung unter Druck etwas unternimmt.“
Trump hatte am Vorabend ein Gipfeltreffen mit Putin auf unbestimmte Zeit verschoben, weil Moskau im Ukraine-Krieg nicht kompromissbereit sei. Erstmals in seiner Amtszeit verhängte er Sanktionen gegen Russland. Putin bezeichnete die US-Sanktionen als „unfreundliche Geste“, die und „gewisse Konsequenzen haben“ würden. Gleichzeitig versuchte er, ihre möglichen Auswirkungen auf die russische Wirtschaft herunterzuspielen. Putin warnte zudem, dass die Reaktion auf jegliche Angriffe tief im russischen Staatsgebiet sehr ernst und überwältigend sein werde.
Für Ende des Ukraine-Kriegs: EU will Druck auf Russland mit Santionen erhöhen
Update, 18:28 Uhr: Mit neuen Sanktionen zur Verringerung der Öl- und Gas-Einnahmen erhöht auch die EU den Druck auf Russland für ein Ende des Ukraine-Kriegs. Das Paket sieht vor, dass ein vollständiges Importverbot von Flüssigerdgas (LNG) aus Russland schon 2027 gelten soll und damit ein Jahr früher als ursprünglich geplant. Zudem enthält es weitere Strafmaßnahmen im Finanzsektor und Handelsbereich sowie Einschränkungen der Bewegungsfreiheit russischer Diplomaten innerhalb der EU.
Bundeskanzler Friedrich Merz warb beim Gipfeltreffen in Brüssel am Donnerstag zudem für seinen Vorschlag, 140 Milliarden Euro des in der EU eingefrorenen russischen Vermögens für Kredite zur Aufrüstung der ukrainischen Armee zu nutzen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte eine schnelle Entscheidung darüber. Einen Tag nach dem Gipfel trifft sich am Freitag in London die sogenannte Koalition der Willigen. Bei dem Treffen soll es um die weitere Unterstützung für die Ukraine im Krieg gegen Russland gehen.
US-Sanktionen gegen Russland: China und Indien reagieren
Update, 17:03 Uhr: Neben chinesischen Ölkonzernen sollen auch indische Raffinerien bereit sein, die Importe von russischem Öl drastisch zu reduzieren, wie Branchenquellen laut Bericht der Nachrichtenagentur Reuters mitteilten. Laut Experten könnte das eine wichtiger Schritt sein, damit die US-Sanktionen Wirkung entfalten: Die Wirksamkeit der US-Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil hängt etwa nach Einschätzung des Wissenschaftlers Janis Kluge von der Durchsetzung bei den Ölimporteuren Indien und China ab, wie die Deutsche Presse-Agentur schreibt.
Ukraine-Krieg: Selenskyj fordert Langstreckenwaffen von europäischen Verbündeten
Update, 15:22 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert weiter Tomahawk-Marschflugkörper – diesmal richtet er sich jedoch nicht an die US-Regierung unter Präsident Donald Trump, sondern an Kiews europäische Verbündete. Beim EU-Gipfel erklärte Selenskyj: „Ich fordere Sie dringend auf, alles zu unterstützen, was der Ukraine dabei hilft, solche Fähigkeiten zu erlangen – denn das macht für Russland einen großen Unterschied.“
An die Adresse der Staats- und Regierungschefs sagte er weiter: „Diese Langstreckenwaffen gibt es nicht nur in den USA – auch einige europäische Länder verfügen über sie, darunter Tomahawks.“ Von den europäischen Ländern verfügt Großbritannien über Tomahawks. Deutschland hat die Taurus-Marschflugkörper mit einer Reichweite von etwa 500 Kilometern, die Kiew für den Ukraine-Krieg seit langem fordert – bisher ohne Erfolg.
Drohnenangriff im Ukraine-Krieg: Kiew soll russische Ölraffinerie getroffen haben
Update, 13:32 Uhr: Ein ukrainischer Drohnenangriff soll in der Nacht zu Donnerstag die russische Ölraffinerie von Rjasan getroffen und Explosionen ausgelöst haben. Davon berichten Kyiv Independent zufolge Anwohner. Auch das russische Verteidigungsministerium hatte zuvor von Drohnen über dem Gebiet Rjasan berichtet: Russland will die Drohnen jedoch abgeschossen haben. Der Gouverneur der Region, Pawel Malkow, erklärte, dass Trümmer der abgeschossenen Drohnen einen Brand in einem Industriegebiet verursacht hätten. Von ukrainischer Seite gibt es bislang keine offizielle Bestätigung für den Bericht.
Kiews Streitkräfte haben die Raffinerie in Rjasan seit Anfang 2025 im Ukraine-Krieg bereits mehrfach ins Visier genommen: „Die Anlage spielt eine wichtige Rolle bei der Versorgung Zentralrusslands mit Kraftstoff und ihre Störung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Logistik, die militärischen Lieferketten und die wirtschaftliche Stabilität des Landes haben“, schreibt Kyiv Independent. Die Anlage in Rjasan gehört zum Ölkonzern Rosneft, den die USA am Mittwoch mit Sanktionen belegt haben.
Tomahawks im Ukraine-Krieg: Selenskyj spricht von „sehr heikler“ Entscheidung
Update, 11:38 Uhr: Nachdem sich Trump aktuell deutlich zu den möglichen Lieferungen von Tomahawks im Ukraine-Krieg geäußert hat, bezieht auch Selenskyj Stellung. Laut European Pravda bezeichnete der ukrainische Präsident die Entscheidung als „sehr heikel“. Er sagte auf Nachfrage von Journalisten: „Ich denke, Sie haben es von Präsident Trump gehört. Es ist eine sehr heikle Entscheidung. Aber es ist wie bei früheren Sanktionen“.
„Wir sehen jetzt die Entscheidungen zu diesen Energiesanktionen, die sehr wichtig sind“, betonte Selenskyj angesichts der aktuellen Lage im Ukraine-Krieg. „Und deshalb denke ich, dass wir in Zukunft hinsichtlich der Langstreckenraketen die gleiche Entscheidung treffen werden; aber das hängt von der amerikanischen Seite ab.“
Reaktion auf Sanktionen im Ukraine-Krieg: Medwedew sieht USA auf „Kriegspfad“
Update, 10:34 Uhr: Die Reaktion auf die US-Sanktionen gegen Russland ließ nicht lange auf sich warten: Dmitri Medwedew erklärte, die USA seien Russlands „Gegner“ und der „Friedensstifter“ Trump habe „sich nun voll und ganz auf den Kriegspfad gegen Russland begeben“. Das berichtet Sky News mit dem Verweis, dass es zeitnah womöglich noch eine weitere Stellungnahme der russischen Regierung geben wird.
Erstmeldung: Im Kampf gegen Russlands Kampfkraft im Ukraine-Krieg hat Trump erstmals während seiner zweiten Amtszeit neue Sanktionen direkt gegen Russland verhängt. Die Maßnahmen seien wegen der Weigerung von Kremlchef Wladimir Putin, den „sinnlosen Krieg“ gegen die Ukraine zu beenden, erforderlich, so Bessent. Die neuen US-Sanktionen richten gegen Lukoil und den russischen Staatskonzern Rosneft – geführt von Igor Setschin, einem engen Vertrauten von Kremlchef Wladimir Putin – sowie gegen Tochterunternehmen beider Konzerne in Russland.
Die Sanktionen verbieten demnach in der Praxis nicht nur US-Unternehmen, sondern auch ausländischen Banken künftig jegliche Geschäfte mit ihnen. Außerdem werden alle Vermögenswerte der betroffenen Firmen in den USA oder im Besitz von US-Staatsbürgern eingefroren. Weitere Maßnahmen seien möglich, teilte Bessent mit. Trump sagte zudem das geplante Treffen mit Putin in Budapest ab. Er hatte vergangene Woche mit dem russischen Präsidenten telefoniert und gesagt, dass er den Russen „wahrscheinlich in den nächsten zwei Wochen“ in Budapest treffen wolle. Dass dieses Zeitfenster nun offenbar vom Tisch ist, zeigt einmal mehr Trumps schwankende Haltung beim Bemühen um ein Ende des Ukraine-Kriegs. (red mit Agenturen)
