United übergibt McLaren-LMGT3-Einsatz: Kommen deutsche Fahrer?

Garage 59 übernimmt den Einsatz der McLaren 720S LMGT3 Evo in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) ab 2026. Das Team rund um Andrew Kirkaldy wird den Slot von United Autosports erben, die sich künftig auf die Entwicklung des noch namenlosen Hypercars auf LMDh-Basis fokussieren.

Die Mannschaft wird zu diesem Zweck ein komplett neues Hauptquartier in Northampton beziehen, aus der heraus die Einsätze absolviert werden. (Übersicht WEC 2026: Updates zu Teams, Herstellern und Fahrern)

Garage 59 war 2025 Titelanwärter in der GT World Challenge (GTWC) Europe und setzte mit Marvin Kirchhöfer und Benjamin Goethe auf zwei deutsche Fahrer. Dritter Pilot bei den Endurance-Rennen war Joseph Loake.

Kirchhöfer stellte den McLaren bei den 24 Stunden von Spa 2025 publikumswirksam auf die Poleposition. Am Ende blieben die Plätze drei (Sprint) und sieben (Endurance). Für Schlagzeilen sorgte das Team beim Endurance-Saisonfinale, als ein Garage-59-McLaren den Gesamtsieg holte – aber nicht mit mit dem Pro-Fahrzeug, sondern mit einem Boliden aus dem Gold Cup, der zweithöchsten Kategorie im Feld.

Mit dem Einstieg in die WEC wagt Garage 59 nun den Schritt auf die Weltbühne. Das britische Team plant den Einsatz von zwei McLaren 720S LMGT3 Evo und wird parallel weiterhin in der GT World Challenge Europe antreten, wo es in den vergangenen Jahren das erfolgreichste McLaren-Team war.

“Der Start in der WEC ist für uns mehr als nur der nächste logische Schritt – es ist ein klares Statement”, sagt Teamchef Andrew Kirkaldy. “Wir wissen, wie stark die Konkurrenz in dieser Meisterschaft ist, aber wir sind überzeugt, dass wir mit den richtigen Leuten, der passenden Infrastruktur und unserem Know-how von Beginn an konkurrenzfähig sein werden.”

Auch McLaren-CEO Nick Collins begrüßt die Ausweitung der Zusammenarbeit: “Motorsport ist Teil der DNA von McLaren Automotive. Wir freuen uns, unsere Reise in der LMGT3-Klasse gemeinsam mit Garage 59 fortzusetzen. Unser Ziel ist es, an die bisherigen Erfolge anzuknüpfen und 2026 erneut um Siege zu kämpfen.”

Zusammenarbeit, Gerichtsstreit und Wiederannäherung

Die Fahreraufstellung für den WEC- und GTWC-Einsatz wird zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgegeben. Angesichts der bisherigen Konstellation ist nicht ausgeschlossen, dass künftig deutsche Piloten Teil des McLaren-Aufgebots sein werden.

Garage 59 und McLaren haben eine bewegte Geschichte hinter sich. CRS GT, eine Tochterfirma des Rennteams, entwickelte die ersten beiden GT3-Modelle von McLaren, den MP4-12C und den 650S. Das aktuelle Modell, der 720S GT3, wurde von McLaren in Eigenregie entwickelt und kam nur vier Jahre nach Einführung des 650S GT3 auf den Markt.

Beide Parteien stritten sich anschließend vor dem High Court of Justice in London um Ersatzteile und Verwendung von Komponenten aus den Vorgängerfahrzeugen. Das Gericht entschied zugunsten McLarens.

Garage 59 wechselte ab 2019 für drei Jahre lang auf Aston Martin, seitdem haben sich beide Parteien wieder angenähert, als das Team 2022 zu McLaren zurückkehrte.

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