Hoisten. Seit mehr als 20 Jahren unterstützt der Verein „Miteinander für Uganda“ sieben Schulen, zwei Ausbildungszentren, zwei Universitäten und ein Krankenhaus in Ostafrika, daneben aber auch viele Familien. Eine davon bekommt nun ein neues Dach über dem Kopf.
Anja Mecking und ihr Mann Stephan sowie weitere Mitglieder des Vereins „Miteinander für Uganda“ haben die Herbstferien in Nordrhein-Westfalen für einen Besuch auf dem schwarzen Kontinent genutzt. Der Verein wurde 2004 gegründet, um die Lebenssituation der Menschen in dem ostafrikanischen Land zu verbessern – Meckings sind bereits zum sechzehnten Mal dort.
Für Johanna Wunsch und Carolin Winkels aus Hoisten ist es der erste Einsatz. Sie engagieren sich ehrenamtlich und reisen auf eigene Kosten – wie die anderen Teilnehmer auch. Beide haben sich intensiv auf die Reise vorbereitet und vor Ort gelernt, dass der Blick aus der Ferne doch ein anderer ist: „Unsere europäische Sichtweise wird hier auf links gedreht, denn mitten im Geschehen erleben wir selber, wie wichtig die nachhaltige Hilfe für die Menschen ist,“ sagt Winkels, die ihren Aufenthalt schon jetzt als prägend bezeichnet. Es seien Kleinigkeiten wie ein Fruchtgummi oder ein Tennisball, die den sehr herzlichen und offenen Schülern oder Familien unendliche Freude bereiten.
Erklärtes Ziel des Vereins ist es aber, die Einwohner zu befähigen, sich selber zu helfen. Dafür seien auch klare Absprachen und Spielregeln hilfreich, wie Johanna Wunsch ausführt. „Wir schauen sehr genau hin, wo und welche Unterstützung gebraucht wird, und besuchen alle von uns unterstützten Einrichtungen und Patenkinder sowie die Familien in den Villages,“ so die 28-Jährige. „Und dann ist es wichtig, dass die Lösungen gemeinsam gefunden und vor Ort realisiert werden.“
Unterjährig kümmert sich die gebürtige Hoistenerin Waltraud „Wawa“ Ndagijimana gemeinsam mit Partner der „Together for Uganda – Section Mutolore“ um die Belange des Vereins.
Neben sieben Schulen, zwei Ausbildungszentren, zwei Universitäten und einem Krankenhaus sind es aber auch vor allem die Einzelschicksale, die berühren: „Wir haben eine Witwe mit vier jungen Söhnen besucht, die aus gesundheitlichen Gründen kaum in der Lage ist, sich um ihre Kinder zu kümmern – die Lage ist desolat,“ führt Marius Wunsch aus. Hinzu komme, dass die Hütte der Familie, die aus Lehm und Steinen gebaut ist, in den Regenzeiten langsam aufweicht und auch das Blechdach durchlöchert ist. Kurzfristig wurden nun Matratzen angeschafft, damit keiner mehr auf dem Boden schlafen muss.
Der Verein finanziert seine Arbeit durch Spenden und ist in der glücklichen Lage, in Notfällen unbürokratisch und schnell helfen zu können. So wurde aktuell der Neubau der Hütte in die Wege geleitet und die Familie für die Bauzeit in einer vom Verein finanzierten Ausweichunterkunft einquartiert. Es sei ein Geben und ein Nehmen, resümiert Carolin Winkels, die auf ihrem Einsatz in Uganda viel Kraft zieht.
(IW / -nau)
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