Verband prämiert Dierk Glitzenhirn für klimaschützenden Garten

Schwalmstadt

Verband prämiert Dierk Glitzenhirn für klimaschützenden Garten

Auf der Gartenmesse zeichnete der Verband „Natur im Garten Hessen“ private Grünflächen aus, die mit ökologischer Bewirtschaftung überzeugen.

Treysa – Der Treysaer Gartenbesitzer Dierk Glitzenhirn hat, wie einige andere auch, gewonnen. Im Rahmen der Homberger Gartenmesse wurden zum zweiten Mal Gartenbewertungen des Verbandes „Natur im Garten Hessen“, verbunden mit einer individuellen Beratung vor Ort, verlost. Der Hanggarten im Frankenhainer Weg war erfolgreich und erhielt die dekorative Auszeichnungsplakette für seine ökologische und klimaschützende Bewirtschaftung. Welche Kriterien für eine solche Auszeichnung wichtig sind, wo man sich informieren und bewerben kann, wurde bei einem Ortstermin deutlich.

Natur im Garten

Der Umweltverband NiG wurde 1999 in Niederösterreich gegründet, einige Jahre danach entstanden auch deutsche Landesverbände wie der hessische, um eine ökologische Gartenbewirtschaftung zu forcieren und sowohl Gartenbesitzer als auch kommunal Verantwortliche bei der Gestaltung von privaten und öffentlichen Flächen zu unterstützen.

Elementare Grundkriterien für eine Auszeichnung des Gartens sind: Torffreies und chemiefreies Gärtnern und Düngen sowie eine Auswahl weiterer Merkmale wie ein Komposthaufen, standortgerechte Pflanzen, Mulchen, ein „wildes Eck“ als Rückzugsbereich für Tiere, Obstgarten und Bienensträucher usw. Eine Vielzahl von Gärten wurden bereits ausgezeichnet; der einzige in Hessen als „Schaugarten“ ausgezeichnete, der sämtliche Merkmale ökologischer Bewirtschaftung erfüllt, befindet sich in Hattendorf. Besitzer Jörg Diebel, der inzwischen auch die Qualifikation als NiG-Bewerter erhielt, lädt regelmäßig bei den „Tagen des offenen Gartens“ oder nach Vereinbarung zu sich ein.

Kontaktdaten von NiG-Hessen: Vorsitzender Horst Türke, E-Mail: [email protected], Tel: 06643/ 4397278. Infos gibt es auch im Internet unter naturimgartenhessen.de.

Glitzenhirn entschied sich vor zehn Jahren ganz bewusst für das Anwesen mit dem 1.600 Quadratmeter großen Garten hinter dem Wohnhaus. Recht steil erschließt man sich diesen über den von der Terrasse fast schon serpentinenhaft hinaufführenden Weg zur obersten Ebene, vorbei an allerlei Obstbäumen, Sträuchern, einer noch beeindruckend intensiv-roten Rose und sogar einem Weinberg. Schließlich erreicht man die oberste begradigte Ebene, wo ein Pool mit einer großartigen Fernsicht hinüber bis Seigertshausen und zum Knüllknöpfchen mit einem Wow-Effekt den Besucher für den Aufstieg belohnt.

„Mein Garten liegt in einem Eichenwäldchen, also umgeben von der Natur – und die ist mir wichtig, genau wie eine vernünftige Ernährung“, sagt Glitzenhirn. Der Bewertungsbesuch von „Natur im Garten“ sei ein schöner Tombola-Gewinn gewesen. „Ich habe viele Anregungen und Hinweise bekommen, man sieht seinen Garten dann nochmal mit anderen Augen“, verdeutlicht der Pfarrer.

Biologische Vielfalt wichtig

Janica Buschbeck vom Naturpark Knüll betreut das Projekt „Ökologisches Grünflächenmanagement in den Siedlungsgebieten des Naturparks“. Der Naturpark, das Evangelische Forum Schwalm-Eder, die Kreisverbände des BUND und des NABU sowie die Stadt Homberg veranstalten in der Stadthalle jährlich die eintrittsfreie Gartenmesse. „Die meisten Flächen sind in privater Hand, daher ist es uns ein wichtiges Anliegen, die Bürger bei der Erhaltung und Steigerung der biologischen Vielfalt im Garten zu unterstützen. Das Angebot von Natur im Garten passt ideal zu unserem Projektverständnis“, sagt Buschbeck.

Der Landesverbandsvorsitzende Horst Türke aus Herbstein und die Gartenbewerterin Heike Beutlberger, Gemünden/Felda, freuen sich über ein steigendes Interesse der Menschen an den Eckpunkten, die „Natur im Garten“ ausmachen. So fanden sich im Vorjahr 14 Bewerbungen im Lostopf ihres Messestandes, in diesem Jahr sogar gut 20, jeweils 10 Gärten wurden ausgelost.

„Die Gärten entsprachen ohne Ausnahme unseren Vorgaben, außerdem ließen einige inspirierte Besitzer ihre Gärten sogar ohne Losglück bewerten“, sagt Beutlberger, eine von sechs Auszeichnerinnen des Verbandes in Hessen, und weist mit Host Türke auf die Maxime hin: „Es geht bei uns nicht um prospektgepflegte Ziergärten, sondern um Nachhaltigkeit beim Gärtnern.“

Die beiden Ehrenamtler ermutigen Gartenbesitzer, sich bei der Planung und Gestaltung bereits frühzeitig unverbindlich beraten zu lassen. „Wenn dann ein so schön in die Natur integrierter Garten wie dieser hier entsteht, ist uns doch allen geholfen“, sind sie überzeugt. Eine Beratungsanfrage kann bei der nächsten Gartenmesse im Februar in der Stadthalle Homberg angestoßen werden, aber auch bereits jetzt völlig unabhängig davon. Übrigens: auch Kommunen und Schulen können von dem Natur-im-Garten-Angebot Gebrauch machen.

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