Verbindungsstraße in Trier-West: Wann die Trasse fertig sein soll

Ende 2024 sollte die neue Verbindungsstraße zwischen der Bahnrampe am westlichen Ende der Römerbrücke und der Straße Im Speyer an der Konrad-Adenauer-Brücke fertig sein. Doch wer vom Edeka oder vom neuen Bahn-Haltepunkt West mit dem Auto schnell in Richtung Luxemburg oder Konz will, wird immer noch mitten auf der Strecke ausgebremst.

Da, wo die Trasse ins Gelände des ehemaligen Eisenbahnausbesserungswerks mündet, versperren ein Bauzaun und mehrere Barken samt Durchfahrt-Verboten-Schild den Weg. Stattdessen spuckt eine behelfsmäßige Umleitung entlang des Aldi-Parkplatzes einen auf der Eurener Straße wieder aus.

Effekt der neuen, teuren Zuwegung verpufft

Die Verzögerung bei der Fertigstellung der neuen Verbindungsstraße sorgt für Ärger. Zum einen, weil Edeka, Asia-Imbiss Zimtblüte, das neue Fitnessstudio im alten Möbel-Fesser-Haus, die Diskothek Secret Club und das Autohaus Buschmann weniger gut angebunden sind, als es die neue Trasse ermöglichen würde. Der Bauzaun auf halbem Weg lässt zudem den Effekt des von der Stadt neu gebauten und teuren Zuwegung am fertigen Ende des Verbindungswegs verpuffen.

Die für den Bau des zweiten Teils der neuen Trasse zuständige private Baugesellschaft TW Project, der das gesamte ehemalige Gelände des Eisenbahnausbesserungswerks gehört, hat sich bislang in Schweigen gehüllt. Auch die Stadtverwaltung hält sich bedeckt, „kein neuer Sachstand“, teilte das Rathaus zuletzt in der Sache lediglich mit.

Investor Feidt: Straße soll im Frühjahr 2026 fertig sein

Hinter den Kulissen liefen nach Volksfreund-Informationen die Drähte zwischen Stadt und Investor allerdings heiß. Schließlich war die Fertigstellung der Straße bis Ende 2024 vertraglich zwischen Rathaus und Investor Feidt vereinbart.

Jetzt scheint Bewegung in die Sache zu kommen. „Wir werden in Kürze damit beginnen, die obere Schicht auf die bereits bestehende Unterkonstruktion der Straße aufzubauen“, erklärt Antoine Feidt, Geschäftsführer und Hauptgesellschafter der TW Project GmbH, im Gespräch mit dem Volksfreund. Im Frühjahr 2026 könnte der noch fehlende Abschnitt der Trasse zwischen Römerbrücke und Konrad-Adenauer-Brücke dann voraussichtlich für den Verkehr freigegeben werden.

Der aus einer reichen luxemburgischen Unternehmerfamilie stammende Antoine Feidt hatte das insgesamt rund 24.000 Quadratmeter große Ex-Bahngelände 2019 von einem Eifeler Unternehmer gekauft. Dieser hatte zuvor mehr als ein Jahrzehnt lang vergeblich versucht, das Areal zu entwickeln.

2019 – exakt ein Jahr also vor Corona samt weltweitem Handelseinbruch, explodierender Rohstoffpreise, Krieg in der Ukraine, explodierender Energiepreise, allgemeiner Inflation und einer Verdreifachung der Zinsen beim Baugeld. „Wäre es stattdessen im Bausektor mit Preisen wie 2019 und entsprechender Nachfrage weitergegangen, wäre die Straße längst gebaut“, sagt Feidt.

Strom- und Wärmeversorgung musste neu geplant werden

Zusätzlich zu diesen unternehmerischen Risiken gab es weitere Schwierigkeiten: Das geplante neue Wohn- und Gewerbequartier, das auf dem Ex-Bahngelände entstehen soll, sollte über ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) der Stadtwerke mit Strom und Wärme versorgt werden. Das hatten die SWT und die TW Project GmbH vertraglich vereinbart.

„Und deshalb hatten wir alle Versorgungsleitungen auf unserem Gelände auch passend zu dieser Energiezentrale geplant“, sagt Feidt. 2023 platzte dann der Bau des BHKW. Laut Stadtwerken sei der Vertrag mit der TW Project GmbH wegen „unterschiedlicher Vorstellungen“ über die Energieversorgung des Geländes „einvernehmlich aufgehoben“ worden.

Woran das Projekt BHKW letztlich scheiterte, ist unbekannt. Fest steht, dass die TW Project GmbH die komplette Energieversorgung samt Trassenführung der Leitungen neu planen musste. Weil Leitungen klassischerweise häufig entlang von Straßen verlegt werden, habe deswegen auch der Bau der neuen Verbindungsstraße auf Eis gelegen. „Aber jetzt sind die Planungen für unsere neue, eigene Energiezentrale inklusive neuer Leitungstrassen fertig und wir können mit der Straße weitermachen“, verspricht Feidt.

Rasend schnell wird es allerdings trotzdem nicht gehen – schließlich steht der Winter vor der Tür. „Und im Winter machen die Asphaltmischwerke Pause“, sagt Feidt. Frost, Schnee und Feuchtigkeit erschweren nicht nur die Herstellung von Asphalt, sondern vor allem auch den Einbau. Wann genau im Frühjahr die Straße fertig wird, hänge daher von der Witterung ab.

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