Viel zu tun für den neuen Stadtrat: Wie soll sich Weilheim entwickeln?

Stadtentwicklung

Viel zu tun für den neuen Stadtrat: Wie soll sich Weilheim entwickeln?

Im Bauausschuss wurde entschieden, dass der neue Stadtrat ab 2026 über die kostspielige Überarbeitung des Flächennutzungsplanes beraten soll.

Es war ein langer und mühevoller Weg, bis der aktuelle Flächennutzungsplan (FNP) der Stadt Weilheim fertig war. Aber was heißt schon „fertig“? Seit die jüngste Fortschreibung des FNP im Jahr 2012 abgeschlossen wurde, gab es bereits stolze 34 Änderungen dieses grundlegenden Planwerks für Weilheims Stadtentwicklung. Die ersten 20 davon wurden 2019 in eine Neubekanntmachung des FNP eingearbeitet. Doch seitdem hat der Stadtrat schon wieder 14 weitere Änderungen auf den Weg gebracht und teilweise fertiggestellt.

Angesichts der vielen Modifikationen sei es an der Zeit, den Flächennutzungsplan grundlegend zu überarbeiten beziehungsweise neu aufzustellen, findet man im Stadtbauamt: Das Werk sei „allmählich reif zur Überarbeitung“, sagte Bauverwaltungs-Leiter Manfred Stork jüngst im Bauausschuss des Stadtrates, „wir müssen es irgendwann anpacken“. Das Verfahren dafür beinhalte mehrere Runden der Behörden- und Öffentlichkeitsbeteiligung und dauere drei bis fünf Jahre – und es ist alles andere als billig: An die 450 000 bis 500 000 Euro werde die Stadt dafür über die gesamte Verfahrensdauer in die Hand nehmen müssen, so Stork.

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„Das ist ein nie endender Prozess“

Dass daran kein Weg vorbei führt, da war man sich einig im Ausschuss. Der Flächennutzungsplan brauche etwa alle zehn Jahre eine Überarbeitung, befand CSU-Fraktionssprecherin Marion Lunz-Schmieder. Doch ob noch der amtierende Stadtrat den Anstoß dazu geben soll oder erst der im März 2026 neu zu wählende, darüber gab es unterschiedliche Ansichten. Die CSU warb für Ersteres: Man müsse „dringend etwas tun“ und der Prozess dauere lang, deshalb solle das jetzige Ratsgremium zumindest „eine gewisse Vorauswahl von Planern“ leisten.

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Alle anderen im Bauausschuss vertretenen Gruppierungen sahen das anders. Die Aufstellung des Flächennutzungsplans sei „vornehmste Aufgabe eines Stadtrates“, sagte Bürgermeister Markus Loth (BfW), und solle deshalb dem neuen Gremium überlassen werden – auch, weil die Räte großes „Vertrauen zum Planer“ bräuchten. Ebenso sahen es die BfW-Fraktion sowie die Vertreter von Grünen, ÖDP und SPD: Auch angesichts der hohen Kosten wolle man dem neuen Stadtrat diesbezüglich nicht „eine Hypothek mitgeben“.

Es bestehe „überhaupt kein Druck“, noch im jetzigen Stadtrat darüber zu entscheiden, betonte Loth: „Auf ein paar Monate hin oder her kommt es da nicht an“, die Stadt sei „voll handlungsfähig“. Und die Verwaltung, so der Rathaus-Chef weiter, wäre „sofort startklar“, wenn sich der neue Stadtrat für eine Neuaufstellung des FNP entscheidet. So beschloss der Bauausschuss gegen die Stimmen der CSU-Vertreter, die Sache dem neuen Ratsgremium zu überlassen. Fest stehe freilich: „Bald nach Inkrafttreten eines neuen Flächennutzungsplans wird es neue Änderungen geben“, wie Bürgermeister Loth aus Erfahrung weiß. „Das ist ein nie endender Prozess.“

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