„Project: MKUltra“
Vom Schöpfer der legendärsten Mafia-Serie unserer Zeit kommt nun ein verstörender CIA-Thriller
Die letzte Serie von David Chase revolutionierte das Fernsehen. Er kehrt zurück mit einer Story um CIA-Experimente, die die Grenzen des Vorstellbaren sprengen.
David Chase hat das Fernsehen für immer verändert. Mit „The Sopranos“ schuf er zwischen 1999 und 2007 nicht nur eine der bedeutendsten Serien aller Zeiten, sondern definierte das Medium neu. Die Geschichte um Mafiaboss Tony Soprano (James Gandolfini) läutete das goldene Zeitalter des Fernsehens ein. Nun, 18 Jahre nach dem legendären Serienfinale, kehrt der mittlerweile 80-jährige Schöpfer zu seinen Wurzeln zurück – und zwar genau dorthin, wo alles begann: zu HBO. Sein neues Projekt trägt den Titel „Project: MKUltra“ und verspricht, genauso verstörend wie fesselnd zu werden.
Die Miniserie basiert auf dem Sachbuch „Project Mind Control: Sidney Gottlieb, the CIA, and the Tragedy of MKUltra“ des Historikers John Lisle, das erst 2025 erschienen ist. Chase hat die Rechte an dem Werk gesichert und wird das Drehbuch selbst verfassen. Seit dem Ende von „Die Sopranos“ handelt es sich um Chases erste neue Serie seit fast zwei Dekaden.
„Project: MKUltra“ erzählt von einem der dunkelsten Kapitel der CIA-Geschichte
Im Zentrum der geplanten Serie steht Sidney Gottlieb, ein CIA-Chemiker, der auch als „Black Sorcerer“ – der Schwarze Hexenmeister – bekannt wurde. Gottlieb leitete in den 1950er und 1960er Jahren das berüchtigte MKUltra-Programm der CIA, ein geheimes Projekt zur Gedankenkontrolle während des Kalten Krieges. HBO beschreibt die Serie als dramatischen Thriller, der sich mit den gefährlichen und oft tödlichen Experimenten befasst, die an freiwilligen und unfreiwilligen Testpersonen durchgeführt wurden. Gottlieb gilt zudem als unfreiwilliger Pate der gesamten LSD-Gegenkultur.
Die Experimente, die unter Gottliebs Leitung durchgeführt wurden, klingen wie aus einem dystopischen Albtraum: Ahnungslose Menschen wurden mit bewusstseinsverändernden Drogen wie LSD dosiert, psychisch Kranke durch sensorische Deprivation gefoltert, und Tieren wurden Elektroden ins Gehirn implantiert, um ihre Bewegungen fernzusteuern.
Das Ziel war es, Methoden der Gedankenkontrolle zu entwickeln, die aus Menschen echte „Manchurian Candidates“ machen könnten – willenlose Agenten, die für geheime Operationen missbraucht werden sollten. Gottlieb kaufte in den frühen 1950er Jahren den gesamten weltweiten LSD-Vorrat und verteilte die Droge an Gefängnisse, Krankenhäuser und Kliniken, um seine Experimente weiter zu fördern.
„Sopranos“-Pate David Chase kehrt nach langer Pause ins Seriengeschäft zurück
Für David Chase markiert „Project: MKUltra“ eine bedeutende Rückkehr. Nach dem Kinofilm „Not Fade Away“ (2012) und dem „Sopranos“-Prequel „The Many Saints of Newark“ (2021) konzentrierte sich der Showrunner hauptsächlich auf Filmprojekte. Doch die Geschichte von Sidney Gottlieb scheint ihn so fasziniert zu haben, dass er für sie ins Seriengeschäft zurückkehrt. Das macht „Project: MKUltra“ zu einem der spannendsten Serienprojekte der kommenden Jahre. Der auch demnächst in Deutschland startenden Streamingdienst HBO Max erhöht aktuell seine Preise.
