Warum ich Film- und Serien-Neuauflagen hasse und sie trotzdem immer wieder schaue!

Mal ehrlich: Gehen Hollywood die Ideen aus? Ich habe aktuell nämlich das Gefühl, mehr von irgendwelchen Serien- oder Filmneuauflagen zu hören, als von tatsächlichen Neuheiten. Und mir geht das irgendwie ziemlich auf den Keks. Denn solche Remakes, Reboots, Sequels und Co. sind meistens nicht nur verdammt schlecht, sondern ruinieren dadurch auch oft das Original. Mein Problem: Ich kann trotzdem nicht die Finger davon lassen. Hier erzähle ich dir, warum.

Erst gestern habe ich auf Social Media davon gelesen, dass „Prison Break“ fortgesetzt wird. Achtung, bevor du gleich ausflippst: Nicht Michael Scofield (Wentworth Miller) und Lincoln Burrows (Dominic Purcell) werden darin zurückkehren, sondern völlig neue Charaktere. Und ich denke mir nur so: Mööööp. Denn mal abgesehen davon, dass ich mir mittlerweile auch keine Fortsetzung zum Original mehr wünschen würde (die Staffeln sind irgendwann immer schlechter geworden), glaube ich auch nicht, dass ein Reboot an die OG-Serie rankommen kann. „Prison Break“ war einfach ikonisch und vor allem Staffel 1 brillant – mit dem Original-Cast.

Neuauflagen kommen nur selten an das Original ran!

Doch selbst wenn letzterer Jahre später für eine Fortsetzung zurückkehrt, ist das lange noch keine Garantie für einen Erfolg. Das beste Beispiel dafür ist die Prequel-Serie „And Just Like That …“. Damit haben die Macher es nämlich – sorry to say – wirklich so richtig verkackt. Und ich bin froh, dass nach Staffel 3 nun endlich Schluss und die Serie abgesetzt ist. Und das ist doch voll sad, oder? Denn ich LIEBE „Sex and the City“ eigentlich.

Doch mittlerweile muss ich wirklich jedes Mal, wenn ich wieder Bock auf die alten Staffeln bekomme, daran denken, was die Macher aus diesen wunderbaren Frauen gemacht haben: leere Hüllen, mit denen man sich null mehr identifizieren kann. Ja, „And Just Like That …“ fehlt einfach alles, was „Sex and the City“ so besonders gemacht hat: Witz, Authentizität und auch den Mut, mal anzuecken. Und ja, ich weiß, die Macher wollten hier einfach so political correct wie nur möglich sein und alle möglichen Sachen aufgreifen, wofür SATC einst kritisiert wurde, doch diese Wokeness hat’s am Ende ruiniert.

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Das Schlimme daran: Irgendwie überschreiben diese Gefühle die positiven Dinge, die man sonst mit dem Original verbunden hat. Und genau deshalb kann ich Film- und Serien-Neuauflagen nicht leiden. Denn warum immer mehr wollen, wenn der Zauber einer Serie oder eines Films doch immer noch da ist? Warum riskieren, diesen völlig zu ruinieren? Mir graut’s ja jetzt schon vor der neuen „Harry Potter“-Serie. Oder auch vor den Neuauflagen zu Klassikern wie „Liebe braucht keine Ferien“ oder „Der Teufel trägt Prada“. Waruuuum?

Also aus unternehmerischer Sicht ist der Fall natürlich klar: Fortsetzungen und Remakes sind meistens eine sichere Bank. Immerhin gibt’s da draußen schon eine riesige Fanbase, die natürlich am Start ist, wenn bekannte Titel neu verfilmt werden. Das sorgt meistens schon im Vorfeld für riesige Diskussionen und Aufmerksamkeit. Gleichzeitig bieten Remakes natürlich auch die Chance, Dinge anzupassen und auf den aktuellen Zeitgeist aufzuspringen … was aber nicht immer gelingen muss, wenn ich da an „And Just Like That …“ denke.

Doch ich glaube, der ausschlaggebende Grund, warum Studios immer wieder auf Altbekanntes setzen (Stichwort: sichere Bank) ist Folgendes: Nostalgie. Und damit komme ich jetzt auch zu dem Grund, warum ich trotz meiner dezenten Abneigung immer wieder bei Remakes und Co. lande.

Nur ein Wort: Nostalgie!

Denn NATÜRLICH kann ich es nicht lassen, mir all diese Neuauflagen trotzdem anzuschauen. Und natürlich habe ich auch „And Just Like That …“ bis zum bitteren Ende durchgestreamt, obwohl ich eigentlich schon nach Staffel 1 keinen Bock mehr hatte. Warum? Weil sich die Figuren trotzdem wie zu Hause anfühlen. Eben wie ein Wiedersehen mit einer alten Freundin, die man jahrelang nicht gesehen hat. Klar, manchmal fühlt sich dieses Wiedersehen dann irgendwie fremd an … doch selbst bei „And Just Like That …“ gab es diese kleinen Momente, in denen der einstige SATC-Zauber wieder durchgeblitzt ist – und die halten uns fest.

Genauso wie die Tatsache, dass wir natürlich auch alle viiieeeel zu neugierig sind, um es nicht zu tun. Denn mal ehrlich: Allein über die neue „Harry Potter“-Serie wird jetzt schon so viel gesprochen, dass am Ende wahrscheinlich selbst die größten Hater vorm Bildschirm hocken werden, um sich persönlich ein Bild davon zu machen und mitreden zu können. Und das wissen die Macher.

Ich für meinen Teil habe mein Schicksal längst akzeptiert, haha. Ich werde es wahrscheinlich nie ganz schaffen, von irgendwelchen Neuauflagen die Finger zu lassen. Aber hey, vielleicht werden wir irgendwann ja sogar nochmal von einer Fortsetzung so richtig positiv überrascht. Ich setze alle Hoffnung in das „Teufel trägt Prada“-Sequel. Denn mal ehrlich: Eine Ikone wie Meryl Streep würde doch niemals bei etwas mitmachen, das nicht erstklassig ist, oder?! 😉

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