Die USA wollen wieder Menschen auf den Mond schicken. Eigentlich war SpaceX damit beauftragt, doch das Unternehmen von Elon Musk liegt offenbar im Zeitplan zurück. Jetzt könnte es zum Duell mit Jeff Bezos kommen.
Die US-Regierung wirft dem Raumfahrtunternehmen
SpaceX
von
Elon Musk
Verzögerungen beim geplanten Flug der
USA
zum
Mond
vor. Der Verkehrsminister und amtierende
Nasa
-Chef Sean Duffy kündigte an, einen milliardenschweren Auftrag für das Artemis-Programm möglicherweise an andere Unternehmen zu vergeben – wie Jeff Bezos’
Blue Origin
.
»Es wird ein Weltraumrennen amerikanischer Unternehmen geben, wer uns zuerst zurück zum Mond bringen kann«, sagte Duffy am Montag
beim US-Sender CNBC
. Man wolle noch in der Amtszeit von Präsident
Donald Trump
wieder Menschen auf den Mond bringen, denn man befinde sich in einem zweiten Wettlauf ins All – diesmal gegen China. Und man habe vor, diesen zu gewinnen, so Duffy. »Wir werden nicht auf ein einzelnes Unternehmen warten.«
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SpaceX hat seit 2021 einen Nasa-Vertrag im Wert von mittlerweile 4,4 Milliarden Dollar, um mit seinen Starship-Raketen bis 2027 Menschen auf den Mond zu bringen.
Der Konkurrent Blue Origin des Amazon-Gründers
Jeff Bezos
hat einen ähnlichen Vertrag, jedoch für spätere Artemis-Einsätze. Das Unternehmen hatte jahrelang darauf gedrängt, dass die Nasa zur Absicherung einen zweiten Anbieter für eine Mondlandefähre auswählt. Duffys Äußerungen deuten darauf hin, dass Blue Origin sich nun um die frühere Mission Artemis 3 bewerben könnte.
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»Die Frage ist nicht, ob es ein weiteres SpaceX geben wird – sondern wo«
Die USA wollen bei der Rückkehr zum Mond schneller als China sein, das eine bemannte Landung für 2030 anstrebt. Trump will zudem, dass die Landung vor dem Ende seiner Amtszeit im Januar 2029 stattfindet. »Sie sind im Rückstand, und deshalb will der Präsident sicherstellen, dass wir die Chinesen schlagen«, sagte Duffy mit Blick auf SpaceX. Die Mission wäre die erste bemannte Mondlandung seit Apollo 17 im Jahr 1972. Ziel ist eine dauerhafte Präsenz auf dem Mond sowie die Vorbereitung bemannter Missionen zum
Mars
.
Die vorhergehende Mission Artemis 2, ein zehntägiger Flug um den Mond, sei für April 2026 geplant und könne möglicherweise auf Februar vorgezogen werden, fügte Duffy hinzu.
Neben SpaceX und Blue Origin sind auch
Boeing
, Lockheed Martin und Northrop Grumman an der Artemis-Mission beteiligt.
SpaceX steht nach mehreren Fehlschlägen und Verzögerungen mit seinem Starship-Testprogramm unter Druck. Im Juni war bei einem Test in
Texas
ein Prototyp des Starship-Systems, das auch für Artemis eingesetzt werden soll, bei einem Bodentest explodiert (
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). Vergangene Woche absolvierte das Raketensystem seinen elften Testflug weitestgehend nach Plan (
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).



