Wie zwei erfahrene SVE-Spieler die Saarlandliga aufmischen

Es läuft die Nachspielzeit der ersten Halbzeit im Saarlandliga-Spiel zwischen der SV Elversberg II und dem FSV Jägersburg. SVE-Torhüter Frank Lehmann legt sich den Ball zum Abstoß am Fünfmeterraum zurecht. Dann geht alles ganz schnell. Ein paar Schritte Anlauf und ein langer Ball tief in die Jägersburger Hälfte. Dort kommt Manuel Feil von der rechten Seite angerauscht, nimmt die Kugel mit dem Kopf in den Lauf mit und schießt dann aus 15 Metern zum 1:0 ins lange Eck.

Ein schönes Tor über zwei Stationen, bei dem Lehmann schmunzeln muss: „Ich weiß nicht, wie viele Tore wir in der Regionalliga oder auch im Saarlandpokal schon so erzielt haben. Ich habe Manuel immer im Augenwinkel. Wenn ich sehe, dass er von der rechten Seite im Sprint in Richtung Zentrum startet, geht es los.“ Er ist seit neun Jahren Torhüter bei der SVE und somit der dienstälteste Spieler. Der 36-Jährige ist dritter Tormann des Zweitliga-Kaders, steht im Tor der zweiten Mannschaft in der Saarlandliga und trainiert als Torwart-Trainer zusammen mit Thomas Wiener und Volker Mahler die U17, U19 und die U21. „Die SV Elversberg ist so etwas wie meine Familie geworden. Mir machen die neuen Aufgaben sehr viel Spaß und ich bin dankbar für diese Wertschätzung“, sagt der gebürtige Balinger, der mittlerweile schon Saarländer ist. Er wohnt mit seiner Frau und zwei Kindern seit Jahren in Hüttigweiler. „Zurzeit spricht alles dafür, dass ich für immer im Saarland bleibe. Ich bin sehr glücklich hier“, erklärt Lehmann.

Bei Feil ist die Situation nicht so klar, wie bei Lehmann

Feil ist seit acht Jahren bei der SVE und mittlerweile sind er und Lehmann beste Freunde. Bei jedem Auswärtsspiel und in jedem Trainingslager teilen sich die beiden ein Zimmer. Lehmanns Frau und Feils Freundin sind auch gut befreundet. „Ich kann mir tatsächlich auch vorstellen, für immer hierzubleiben. Es ist schön im Saarland“, sagt Feil, der seit Jahren in Riegelsberg lebt. Bei dem 31-Jährigen ist die Situation aber nicht so klar, wie bei Lehmann. Feil möchte noch ein paar Jahre auf hohem Niveau spielen, kommt aber in der 2. Liga gerade nicht zum Zug. Der Grund: Er hat auf der rechten Offensivseite Lukas Petkov, Otto Stange und Jason Ceka vor der Nase. „Ich versuche, im Training alles zu geben, und habe den Trainer auch gefragt, ob ich in der zweiten Mannschaft spielen kann, um Spielpraxis zu sammeln“, erklärt er.

Ob er in der 2. Liga noch eine Chance bekommt, wird die Zeit zeigen. Sein Vertrag läuft am Saisonende aus. Er könnte danach einen Anschluss-Vertrag bei der SVE bekommen, oder noch einmal zu einem anderen Verein wechseln. Denkbar wäre auch, dass er andere Aufgaben im Verein übernimmt und für die zweite Mannschaft spielt, die aktuell auf dem besten Weg in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar ist.

SVE Elversberg will an verdienten Spielern festhalten

Die SVE hat in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt, dass sie an verdienten Spielern festhalten möchte. „Frank und Manuel haben Großes für den Verein geleistet und das schätzen wir sehr. Wir warten ab, was in den kommenden Monaten passiert, setzten uns nächstes Jahr zusammen und reden in Ruhe über alles“, sagt SVE-Sportvorstand Ole Book.

Bis dahin ist es aber sehr gut möglich, dass die beiden und drei weitere ehemalige Weggefährten die Saarlandliga aufmischen. Kevin Koffi, Lukas Kohler und Salif Cissé haben auch schon viele Jahre in der ersten Mannschaft der SVE gespielt und große Erfolge gefeiert. „Es ist wie früher und es macht unglaublichen Spaß, wieder mit den Jungs zusammen auf dem Feld zu stehen“, sagt Kohler, der mittlerweile Geschäftsführer eines Fitnessstudios ist.

Da die SVE nach Vorgaben des DFB als Zweitligist aber nur drei Spieler über 23 Jahren gleichzeitig in der zweiten Mannschaft einsetzen darf, können die fünf nie gleichzeitig auf dem Platz stehen. „Das ist ein bisschen schade, aber so sind die Regeln. Es macht trotzdem Spaß und es ist auch eine echte Herausforderung. Das Spiel in der 2. Bundesliga ist natürlich viel schneller, aber in der Saarlandliga laufen viele Spieler herum, die richtig gut kicken können. Geschenkt bekommt man dort nichts“, erklärt Feil.

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